Dienstag, 28. März 2017

FV Dresden 06 Laubegast - SV Oberland Spree

Sonntag 26. März

Kaiserwetter in der Landeshauptstadt. so`n hafer hält Wort und versorgt das geplagte Fußballfanvolk wie gewohnt vom Spielfeldrand mit dem aller Nötigsten und auch Unnötigstem. Diesen Sonntag sollte die Landesklasse Ost Ziel der allwöchentlichen Begierde werden. Da das Wetter aber viel zu schön war, um vermeintlich sinnlos weite Wegstrecken auf sich zu nehmen und man davon abgesehen, doch gern das ein oder andere Zapfgut zu sich nehmen wollte, fiel die Wahl des heutigen Austragungsortes recht einfach. Innerstädtisch im Osten gelegen, wurde die Heimspielstätte des FV Dresden 06 Laubegast auserkoren. Ein Terrain auf dem sich der geneigte hafer Leser mittlerweile auskennt, da schon das Ein oder Andere mal besucht. Dass das hiesige Grün immer wieder einen Besuch Wert ist, wurde heute ein weiteres mal bestätigt, aber dazu später mehr. 
Nur ein Wölkchen am Himmel

Die Anreise des Stammautors erfolgte heute mittels Drahtesel, weitere geladene Gäste taten es mir gleich und wieder andere reisten gar per pedes an. Möglichkeiten sein 2Rad abzustellen und adäquat seinem Gegenwert zu befestigen gab es vor Ort reichlich. Nun galt es nur noch, das mitgebrachte Hopfenkaltgetränk zu verzehren, bevor es an der Zeit war die Arena zu Laubegast in Beschlag zu nehmen. Und da machen wir uns mal nix vor, 4 €uro Eintritt lassen sich besser bezahlen wenn man schon ein, oder besser zwei Getränke ihrer Bestimmung zu geführt hat. 4€uro, stattlich! 
Nun tat sich auf, dass der Autor den Weg zum Kassenhäusl, in Begleitung 2er weiterer Besucher auf sich nahm. Da einer eben jener Begleiter nur einen 50€ Schein parat hatte wurde kurzer Hand beschlossen das dieser den Eintritt für uns 3 zahlt. Ausgleichend gab es später Getränke. Bei einem Eintrittspreis von 4€uro ergibt sich daher eine Gesamtsumme von so ziemlich genau 12€uro. Was hier so leicht dahin geschrieben scheint, stellte sich vor Ort als Herkulesaufgabe dar. Ohne weitere Ausführungen sei gesagt, dass nach mehrfacher Geld hin und her Schieberei eine Lösung gefunden wurde und alle dieser Farce teilnehmenden Besucher eine den Eintritt gewährende Karte erhielten. Eintrittspreise, Anreise, wer hier aufpasst ahnt was sich anbahnt. Richtig, die Tribünenwertung. 
Das gesamte Areal der Laubegastler wirkt, und ist wohl auch, recht modern. Ein großes Funktionsgebäude, ein Kunstrasenplatz und dem Fußballgott sei es gedankt auch einen wunderschönen Rasenplatz. Einige Bänke und noch viel mehr Naturhang bieten reichlich Möglichkeiten sich sacken zu lassen und dem hafer zu frönen. Wenn wir jetzt noch die Eintrittskarte dazu nehmen die da nicht nur vom Band abgerissen daher kommt, sieht das alles schon ganz fein aus. Stadionmagazin gibt es hier inklusive (bei 4€ auch fast zu erwarten) und der Sprecher des weiten Rundes macht alles in allem auch einen super Job. Einzig ein wenig peppige deutsche Folklore, oder alternativ auch etwas anderes, haben in der Halbzeitpause gefehlt um seine Leistung abzurunden. All das beisammen genommen, in einen Topf geworfen und umgerührt springen hier 4 von 5 Tribünen raus. 
DIE Bratwurst
Was fehlt sind Illuminationselemente welche ein Spiel bei einsetzender Dämmerung oder gar Dunkelheit auf dem Echtrasen zulassen. Aber wir wollen mal nicht päpstlicher sein als Sepp Blatter, oder wie der heißt. Bevor sich nun dem Durst hingegeben wird, schauen wir doch mal auf den eigentlichen Grund der heutigen Anwesenheit, dem Fußball. In Laubegast trifft der 2. auf den 6. der Landesklasse Ost. Wer hier ein spannendes Spiel auf zumindest Augenhöhe erwartet liegt gar nicht so weit vom Geschehen entfernt. Klar, das nehme ich vorweg das Endergebnis schlägt einen anderen Ton an. Aber beginnen wir doch einfach und weil es Sinn macht, beim Anstoß. 9. Minuten brauchte es von da an nur, bis die Heim11 das erste mal ihre Konterqualitäten zeigte und durch ein sauber heraus gespieltes Tor mit 1:0 in Führung ging. Im Anschluss entstand ein offenes Spiel bei dem die Gäste ein ums andere mal deutliche Chancen blindlinks liegen ließen. Und wer schon mal Fußball geschaut hat der weiß was dann passiert...Wer se vorne ni macht... 27. und 29. Minute und es stand flux 3:0. Verdient oder nicht gingen die 06`er auch so in die Pause. Eine Mannschaft die um den Aufstieg spielen will muss sich genau so präsentieren. 
Nach 3 Toren dürstete es dem Autoren schließlich doch und auch der Hunger wart sehr groß nach aufreibenden 45 Minuten. Pils, vermutlich Feldschlößchen, aus dem Faß gab es für 2€uro zu erwerben. Was jetzt teuer klingt ist völlig gerechtfertigt sieht man die 1,90€ für ein Flaschenbier wie es vergangene Woche andernorts offeriert wurde. Bei fast 20 Grad geziehmt es sich nicht nur, sondern möchte fast eingefordert werden, dass ein durch Kohle erhitzter Rost aufgebaut und in Gebrauch genommen wird. Und so war es auch. Ein Sonntag kann so schön sein! Die Glut prasselte und das Fleischergrillgut brutzelte was der Grill hergab. Einstimmig wurde vom Autoren und dessen Begleitern entschieden, SENSATIONELLE Wurst. Leider hielt sich die Angebotsbreite ansonsten in Grenzen, sodass es „nur“ 4 von 5 Bockwürsten geben kann. Trotzdem, mit der Wurst und dazu ne Fischsemmel und wir sehen uns an der Spitze wieder! 
Hervorragende Hardware
Zurück zum Spiel. Die 2. Hälfte war ein exaktes Spiegelbild der ersten. Wieder dauerte es nur kurz bis es im Gästegehäuse klingelte. Ganze 1:48 Minuten. 4:0. Danach erarbeiteten sich die Oberländer abermals einige Chancen, wussten sich aber nicht zu belohnen.Und dann geht es eben weiter wie gehabt, Konterspiel Laubegast gepaart mit schwindender Moral der Gäste. 67./ 68. Minute 5:0/ 6:0. Die Banane ist geschält! Letzten Endes ein absolut verdienter Heimerfolg, der in dieser Höhe nicht hätte stattfinden müssen. 
Zum Schluss sein noch ein schneller Blick auf die hiesigen Sanitäranlagen geworfen. In ihrer Anzahl und Sauberkeit liegen eben jene deutlich über dem Standard den man andersorts gar suchen muss. Nicht zuletzt wegen der vorhandenen Papierhandtücher. Dennoch, bergauf zum Funktionsgebäude, treppab in die Katakomben und wieder treppauf zum Klo. Tut das Not? Wenn es denn nicht anders ginge, ok. Aber eine geschickt ebenerdig platzierte Türe ließe Anderes zu! Einfach mal aufsperren das Ding und Vieles wäre vielleicht viel leichter. So leider doch nur Durchschnitt und somit 3/5 Klobürsten. Zusammen sind das 11 von 15 zu erreichenden Punkten und kein schlechtes Endresultat an dem sich die Stellschraube auch noch drehen lässt. 
Am Ende bleibt, der wohl bis dahin sonnigste hafer in diesem Jahr begleitet von einem sehr ansehnlichen Spiel mit reichlich Toren! 

P.S.: Freigetränke nach Spielende an den Autor heran getragen hatten keinerlei Einfluss auf darnieder geschriebenes Ergebnis. Allerdings wird der Versuch wohlwollend aufgenommen und man kann nur hoffen dass das Schule macht!

Anwesender und Autor: Richard Gläsel

Montag, 20. März 2017

SG Weixdorf - FC Oberlausitz Neugersdorf II.

Sonntag 19. März

Einmal mehr hat es die Woche auf ihren Höhepunkt gebracht, endlich Sonntag. Klar könnte man an diesem Standpunkt rütteln, wenn man denn wöllte. Sicherlich ist der Montag schon schwer im anrollen und der Samstag längst passè. Dennoch, unwiderruflich ist und bleibt, dass der Sonntag zum Fußballspielen wie auch -Schauen geradezu gemacht ist. Selbst wenn es wie am heutigen Sonntag mehr Wolken und Regen als Sonne zu erleben galt. Aber die Oma sagte es der Muddi und die dann uns: „Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung.“ Also rein ins so`n hafer Autorenjäckchen (welches im Übrigen bei dieser Wetterlage sehr wohl als falsches Kleidungsstück betitelt werden darf) und auf zum Platz. Die Wahl des heutigen Spielortes fiel nicht sonderlich schwer, wurden wir doch vom lokalen Schreiberling auf ein kleines Stelldichein geladen. Galt es erst zu befürchten den langen Weg nach Weixdorf mit den ÖPNV anzutreten, konnte dieser Umstand in letzter Sekunde noch abgewendet werden und der tüchtige „Zwulf“ (rote Mazda-Maschine) geleitete uns wie üblich sicher zum angesprochenen Ziel. 
Die Zeit bis zum Anstoß in "Zwulf" überbrückt
Da der Forstplatz zu Weixdorf von uns nicht zum Ersten mal besucht wurde gab es auch keine größeren Schwierigkeiten eben jenen zu finden. Tatsächlich konnten beim letzten Besuch erworbene Kenntnisse in die Tat umgesetzt werden. Das heißt, es wurde nicht wie in vergangenen Tagen auf der etwas entlegenem P&R Stellfläche geparkt sondern direkt vor Ort. 
Der geneigte Leser weiß, dass Anreisemodalitäten ein nicht unentscheidener Aspekt der Tribünenwertung sind. Um diese Wertung im Keim zu ersticken sei vorweg genommen, dass die grundlegenden Umstände der Anreise und auch sonst hier bei der SGW alles auf dem selben Stand ist, wie beim Besuch vor ziemlich genau 3 Jahren. Leider, und das kann man gar nicht GROß genug schreiben, wurde einmal mehr der Plastewiese der Vorrang gewährt. Wer hoffte den Geruch von frisch vom Regenwasser benetztem Naturgrün zu inhalieren wurde schlicht enttäuscht. Alles in allem also alles wie es war, 3,5 von 5 Tribünenpunkten. 
Erstaunlich ist, dass es auch bei den zu verteilenden Klobürsten nicht nur keinen Unterschied gibt, sondern auch ein und der selbe Grund dafür sorgt, dass es auch diesesmal nur 4 von 5 geben kann. Alles wie gehabt, zahlreich, sauber und sogar ein Papierhandtuchspender. Und eben jener ist es der zum Minuspunkt führt. Denn auch heute war es ein übervoller Mülleimer der statt 5 nur 4 Klobürsten verteilen lässt. War es 2014 noch dem hohen Zuschauerandrang zugesprochen wurden, konnte diese Argumentation heute nicht mehr greifen. Natürlich unterstellen wir nicht, dass es sich um den selben unentleerten Mülleimer handelt. Allerdings lässt eben solch eine Nachlässigkeit noch Luft nach oben und damit kein anderes Urteil zu. In den nächsten 3 Jahren wird der Eimer bestimmt mal den Weg zur Tonne finden, wir drücken die Daumen. 
Läggor
Normalerweise kommt jetzt der Teil in dem so`n hafer fachkundig und stets objektiv über den gespielten Ball berichtet. Nun, heute nicht. Da war zum einen das Wetter welches zu ständiger Schirmhalterei verpflichtete und zum anderen die sehr interessanten Gespräche mit dem eingangs erwähnten, hier ansässigen, Schreiberling. Das Endergebnis von 1:3 findet hier selbstverständlich trotzdem seinen Platz. Auch die Tatsache, dass das robustere und den Ball häufiger besitzende Team hier doch zurecht als Sieger vom Platz geht. Ein sehr rutschiges Geläuf und ein zuweilen recht teilnahmsloser Schiri ließen hier auch kein Fußballfestival zu. Nicht unerwähnt sollte aber der 27´er der Gastmannschaft bleiben. 19 Jahre alt und die Klappe soweit aufgerissen als ob er à la Luiz Suarez seinen Kiefer direkt im Gegner verinnerlichen wöllte. Respektlosigkeiten und unsportliches Verhalten am Fließband. Aber das soll nur eine persönliche Randnotiz sein. Sei es drum, viel mehr gibt es bzw. können wir vom Spiel gar nicht berichten. 
Gesprochen werden sollte allerdings über die zu verteilenden Bockwürste. Gab es letztens „nur“ 4/5 Bockis sollten wir diesmal positiv überrascht werden. Der in vergangenen Tagen angeprangerte Bierpreis von 1,80 € führte einst zur Abstufung. Heute kostete das Pils gar 10ct. Mehr und lässt uns wie gehabt nicht schmunzeln. Sein wir ehrlich 1,90€ für ne Pulle Feldi... Ob das Not tut? Und Trotz dessen müssen (ich wiederhole müssen!) wir um 0,5 Bockwurstpunkte hochgehen. 4,5 von 5. Currywurst, Bratwurst, Fischsemmel und nicht zuletzt der für überragend empfundene „Haustoast“ lassen nix anderes zu. Hanuta, diverse AFG und Chup-a-Chup-Lutscher setzen den verdienten i Punkt auf das Ergebnis. Lediglich ein frisch Gezapftes oder doch wenigstens ein bisschen günstigeres Pils trüben den ansonsten überwältigenden Gesamteindruck der hiesigen Gastronomie, welche den Namen durchaus verdient. Zusammengefasst hat sich die SGW im Gesamteindruck um einen halben Punkt verbessert und liefert damit immerhin stattliche 12 von 15 Punkten. So, schonmal ne Ansage! 

Am Ende bleibt, von Petrus so gewollt, ein wettertechnisch durchwachsener, dafür ein zwischenmenschlich betrachteter, schöner Fußballsonntag der wiedermal Lust auf mehr macht.

Anwesende und Autoren: Richard Gläsel & Marcus Wiltzsch

Montag, 13. März 2017

FC Würzburger Kicker - SG Dynamo Dresden

Samstag 11. März

An diesem wieder einmal recht sonnigen und frühlingshaften Samstag stand Teil drei der "Lerne-deine-Heimat-kennen" Tour 2017 auf dem Plan. Nach dem Besuch unseres nördlichen und südlichen Nachbarn, ging es heute in unser südwestlich angrenzenden Bundesland nach Bayern. Das es heute kein normaler Hafer wird, sollte sich schon in der Abfahrtszeit bemerkbar machen. 5:23 Uhr morgens musste das erste Mal an diesem Tag der geneigte Haferer pünktlich an der Bahnsteigkante parat stehen. Außerdem ist der bezahlte Fussball per se schon kein Hafer. Das liegt einfach in seiner Definition begründet. Trotzdem machte sich der Stammautor MW auf den Weg um zu überprüfen, ob auch der bayrische Zweitligafussball den knallharten Bewertungskriterien von so´n Hafer standhalten kann. 
Zwischenstop #1
Zusammen mit Micha B., einem Teilnehemer unseres EURO 2016 Tippspiels, machte sich der COO auf den etwa 370km langen Weg. Wie schon oben kurz angerissen, musste heute nicht Zwulf als Transportmittel herhalten, nein, die beiden begaben sich auf die Schienen die die Welt bedeuten. Nachdem bereits am Vortag das Wochenendticket der deutschen Bahn und die Eintrittskarten organisiert wurden, konnte das Vergnügen mit dem unbarmherzigen Klingeln des Weckers am Samstag um 04:30 beginnen. Als Vorbereitung mussten vier Dosen Bier, zwei Schachteln Rauchware und ein BiFi dienen. Mehr passte nicht in den guten alten Stoffbeutel. Am Hauptbahnhof in Dresden angekommen, wurde sich auch sogleich mit dem Mitreisenden getroffen. Schon hier wurden einige Leute erspäht, welche augenscheinlich den selben Weg wie wir antreten würden. Sehr gut erkennbar an entweder massenweise alkoholischen Getränken in sämtlichen Formen, oder an der gehäkelten Strickware in schwarz-gelber Erscheinungsform. 
abartige Zustände
Für unsere Reisenden ging es alsbald in den Regionalexpress in Richtung Hof. Fast pünktlich rollte die Eisenbahn 05:55 Uhr los in Richtung bayrisch-sächsische Grenze. Das Transportmittel war heute relativ leer. Schätzungsweise sollten es etwa 120 Reisende gewesen sein, die heute auch das Zweitligaspiel als Endziel ihres Ausfluges auserkoren hatten. Daher war die Sitzplatzfindung heute kein Problem und es wurde sich zu zweit auf einem 4er Platz breit gemacht. Neben uns fanden sich recht schnell andere Fans ein, welche eher der aktiven Fanszene zuzurechnen sind. Im vorderen Teil des Waggons, saßen jene Subjekte, welche sich voll und ganz dem Alkohol verschrieben haben. Das war deutlich erkennbar an der Art und Weise, wie sich diese Leute verhalten haben und wie deren Lautstärke und Wortwahl ein Ausdruck der hiesigen Medienlandschaft war. Da sieht man deutlich, dass das Vormittagsprogramm diverser Privatsender doch noch Zuschauer findet. Ich muss da mit aller Deutlichkeit erwähnen, dass niemand was gegen das ein oder andere Bierchen auf der Zugfahrt einzuwenden hat. Der Autor hat sich ja schließlich auch ein paar Doesen mit auf die Reise genommen. Aber wenn man sich nach zwei Stunden Fahrt nicht mehr eindeutig artikulieren kann und es für andere (normale) Mitreisende einfach nur noch zum Fremdschämen ist, sollten sich einige doch noch einmal bewusst machen, dass man auf einer Auswärtsfahrt auch immer seinen Verein vertritt und auch repräsentiert. Das macht es natürlich schwer für neutrale Passanten den Fussabllgroßmogul aus der Landeshauptstadt als sympathisch zu erachten. Sollte sich das einer dieser Suffis hier durchlesen, denkt einfach mal darüber nach!
Wer machte denn so etwas im Zug?
Zurück zur eigentlichen Fahrt. Der Regionalexpress machte mit seinem monotonen rattatack Kilometer um Kilometer. Nach etlichen Zwischenhalten (Freiberg, Chemnitz, Flöha, Zwickau und Plauen) konnte die Reisegesellschaft in Hof das erste Mal seit langer Zeit wieder die frische Luft einatmen. Und die bayrische Grenzstadt erwartete uns mit bestem Fussballwetter. Sonne und milde Temperaturen. Kurz auf dem Bahnsteig die ein oder andere Zigarette inhaliert und schon saßen wir wieder im Waggon der Deutschen Bahn. Diesmal gab es freundlicher Weise einen Entlastungszug, welcher ausschließlich der schwarz-gelben Karawane vorbehalten war. Dieser konnte nicht mit dem Komfort der vorherigen Bahn mithalten und wurde schon nach kurzer Zeit von einigen Mitreisenden modifiziert. Mit einem einfachen Vierkant konnten erstmal die Fenster aufgesperrt und die Türen verriegelt werden. Der Schaffner und die beiden mitreisenden Zivilpolizisten machten es sich in der ersten Klasse bequem und ließen die Fussballfans einfach mal Fussballfans sein. Wieder begab es sich, dass wir in dem eher ruhigeren Abteil saßen und sich diverse recht interessante Gespräche ergaben. Kurz nach der Abfahrt wurden auch schon die ersten Zigaretten entzündet und diverse Mischungen kreisten durch die Stuhlreihen. Die Kreativität der Barkeeper kannte dabei keine Grenzen. Vom normalen Vodka-O über Sauerkirsch-Cola bis hin zu, meiner Meinung nach das Abartigste, weil auch noch sehr lecker, Jägermeister-Orange-Cola. Die Klimaanlage in unserem Waggon lief auf Hochtouren und so musste der Flüssigkeitshaushalt auf einem normalen Level gehalten werden. Das die Blase auch wieder enleert werden musste, war für alle Beteiligten klar. Das es nur eine Toilette in dem ganzen Zug gab, war einigen anscheinend nicht so ganz bewusst, und so war etwa eine Stunde vor Ankunft der Notdurftraum bis zum Bersten überfüllt. Sogar das für einige unerreichbar hohe Waschbecken drohte mit jeder Neigung der Bahn einen Teil seines Ihnaltes (Urin und Klopapier) auf den Boden zu verteilen. Das das eigentliche Klo unbenutzbar war erübrigt sich mit dem vorherigen Satz. Bei Einfahrt des Zuges in Würzburg machte irgendein Idiot die Toilettentür auf und der komplette Sud aus Wasser, Urin und was weiß ich noch für Körperflüssigkeiten ergoss sich auf den Gang. Einfach nur widerlich! Auch hier gebührt wieder ein großes Dankeschön den Dunkelfüßen, die nicht gelernt haben, wie ein Klo funktioniert!
Vorbei an Brauereien...

In Würzburg angekommen, wurden wir von einer Einsatzhundertschaft der bayrischen Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit, kurz BFE, empfangen. Ob es am Wetter lag, oder einfach nur daran, dass die Ultras nicht mit im Zug waren und dem Staatsorgan ein schönes Schnippchen geschlagen haben sei mal dahingestellt. Auf jeden Fall waren die komplett in schwarz gekleideten Staatsdiener relativ entspannt. Nach etwas mehr als einer halben Stunde kam dann auch schon UD an und es konnte in die bereitgestellten Shuttlebusse gehen. Diese beförderten einen mit Polizeibegleitung einmal quer durch Würzburg. Das der unterfränkische Regierungssitz weit mehr als nur Polizei und Stau zu bieten hat, wurde auf dieser kostenfreien Sightseeingtour deutlich klar. Sehr schöne Altstadt, nettes Mainufer und eine schöne Burg. Die nicht etwa Würz heißt, sondern die Festung Marienberg lautet. Auch als Tourist ließe es sich hier bestimmt aushalten.
...und Burgen...

Nach etwas mehr als 20 Minuten wurde wir von dem Bus am Dallenbergstadion ausgespuckt. Direkt am großzügigen Parkplatz angelangt, begab man sich recht zügig zum Eingang. Auch hier war alles recht entspannt. Die Polizei und die Ordner hatten zum Großteil alles unter Kontrolle. Bis auf etwas gelben Rauch und die ein oder andere Schubserei blieb es beim üblichen Gemurmel über die langsamen Zustände. Die Kontrollen durch die Ordner waren unheimlich lasch. Der gute alte Stoffbeutel wurde nicht mal bemerkt, geschweige denn dessen Inhalt angeguckt. Mit etwas bösem Willen, hätte man hier gut und gerne diverse Biere und andere eventuell verbotene Sachen mit ins Stadion nehmen können.
Die Stufen zum Gästeblock hinauf, bekam man die erste Ernüchterung zu spüren. Die komplette Hintertortribüne (Gästeblock) bestand aus einer abartigen Stahlrohrkonstruktion. Der erste Weg führt den Autor allerdings ert einmal auf die Örtlichkeiten. Und was soll ich sagen... drei Pissoirs und eine Kabine. Das ist alles für knapp 2500 Aüswartsfans! Etwas zu wenig wie ich finde. Das auch hier der Boden schwamm und es natürlich keine Papierhandtücher gab, muss nicht unbedingt erwähnt werden. Schlicht und ergreifend gibt es hier nur 0,5 von 5 Klobürsten.
...schlussendlich doch angekommen!

Während der Schreiberling seine Notdurft verrichtete, holte Micha B. Getränke. Das Würzburger Hofbräu war leider nur alkoholfrei und schmeckte dem entsprechend auch wie Knüppel auf den Kopf. Absolut nicht empfehlenswert. Und dafür sollte der gemeine Fan auch noch 3,50€uro berappen. Die Verkaufsstelle sah ähnlich aus, wie in Bielefeld. Komplett vergitter und nur ein schmaler Spalt um die Getränke und das Essen heraus zu geben. Wie man auf der Rückfahrt oder am eigenen Leib erfuhr, sollte die kleine Lücke in der Vergatterung trotzdem reichen, um die Kasse mehr als einmal um ein paar Scheine zu erleichtern. um die kulinarischen Genüsse zu befriedigen gab es Wurst und einen Currytopf. Sah beides recht lecker aus, wurde aber aufgrund des Preises von uns nicht getestet. 4,50€uro für einen kleinen Plastikbecher mit Currywurst sind dann doch etwas happig. Alles in allem kann es hier maximal 1,5 von 5 Bockwürsten geben.
Geschmack: ohne Worte!

Wer regelmäßig so´n Hafer liest, der weiß was jetzt folgen muss. Die Tribünenbewertung. Es fällt mir schwer hier eine objektive Bewertung abzugeben. An sich ist das Dallenbergstdion eine recht feine Sache. Platz bietet es für 13.100 Zuschauer, wovon etwa 3.000 überdachte Sitzplätze auf der Haupttribüne sind. Der Rest sind alles unüberdachte Stehplätze. eine Laufbahn gibt es nicht, sodass man direkt am Spielfeld dran ist. Von daher schon recht geil. Allerdings handelt es sich wie oben schon beschrieben um Stahlrohrkonstruktionen. Die Sichtverhältnisse im Gästeblock waren unter aller Sau. Das hässliche Fangnetz und ein großes Stahlgitter trugen ihr Bestes zur Sichtbehinderung bei. Trotz unserer Plätze ganz oben im Block, sah man nicht viel. Die vorderen fünf Meter, weg von der Grundlinie, konnten nicht eingesehen werden, wodurch leider auch das erste Tor nicht wirklich gesehen werden konnte. Im Allgemeinen war der Block zu klein für die Masse an Leuten. Wie man später erfahren konnte, wurden wohl auch Karten für den Pufferblock in der Ecke verkauft, dieser blieb allerdings der Polizei vorbehalten. Vielleicht lag es daran, dass die Platzsituation stellenweise wirklich unangenehm war. Besonders zu den Halbzeitpfiffen, wurde es unerträglich. Alle wollten raus und einige wieder rein in den Block. Da man blöderweise am Ausgang stand, staute sich da natürlich alles. Um hier eine Bewertung abzugeben sollte man sicherlich objektiv herangehen und kann gut und gerne 4 von 5 Tribünen vergeben. Da aber die Situation vor Ort auch immer mit einfließen muss und ein objektiver Bericht von der Heimseite aus leider nicht erfolgen kann, gibt es hier nur 2 von 5 Tribünen.
Rückfahrt mit dem Fußsonderzug

Zum Spiel selber, kann man aufgrund der schon beschriebenen Zustände nicht viele Angaben machen. Was festgestellt werden muss, ist, dass Die Dynamomannschaft hier wie öfters schon in dieser Saison zwei Gesichter hat. Die erste Hälfte war sehr unterirdisch. Die Gäste fanden nie richtig Zugriff auf das Spiel und haderten ein ums andere Mal im Spielaufbau mit sich selber. Glück hatten die Schwarz-Gelben auch zu Beginn des Spieles, als ein Zweikampf im Strafraum auch gern mit einem Elfmeterpfiff für die Hausherren bestraft hätte werden können. Mit Beginn der zweiten Hälfte gewannen die Dynamos die Oberhand über das Spielgeschehen und so konnte der erst kürzlich verjüngt Aosmann einen Abstauber nutzen und zum 1:0 einnetzen. Im weiteren Spielverlauf hatten die Dresdner immer mehr Spielanteile und hatte mehrere gute Gelegenheiten das Ergenbis zu erhöhen. Das erledigte in der 77. Spielminute Niklas Kreuzer, welcher von der Grundlinie flankt und der Würzburger Torhüter den Ball entscheidend ins eigene Tor befördert. Somit stand es am Ende 2:0 für die Guten und die Hafer-Reisegesellschaft trottete langsam in Richtung Ausgang. Just an dem Ort, an dem uns die Busse vor dem Spiel abgeladen hatten, standen diese wieder. Also rein in die Busse und auf einer anderen Route durch die Stadt wieder zurück zum Hauptbahnhof. Dort wurde sich noch mit diversen Getränken und dem ein oder anderen Naschwerk eingedeckt um die Rückfahrt auch wieder zu überstehen. 
So´n Hafer on Tour
Nach erneutem Gang auf die Toilette, welcher diesmal etwas länger dauern sollte, ging es auch schon wieder auf den bahnsteig und der Zug beföderte die Reisenden über Hof, zurück nach Dresden, wo die Reisenden müde und erschöpft kurz nach neun Uhr abends wieder eintrafen. Unnötig zu erwähnen dass die Zustände im Zug auf der Rückfahrt denen auf der Hinfahrt stark ähnelten.

Am Ende bleibt die Erkenntnis, dass der bezahlte Fussball für einen echten Haferer nicht die geeignete Spielwiese ist und in solchen Sphären auch nicht immer guter Fussball gespielt wird.

Mittwoch, 8. März 2017

Heidenauer SV - SpVgg Grün-Weiß Coswig

Samstag 04. März

Die Sonne lacht, es ist Wochenende und auf der "Lerne-deine-Heimat-kennen" Tour 2017 stand die zweite Etappe auf dem Plan. Das Thema konnte also an diesem frühsommerlichen Tag nur "Auswärts" lauten. Durch familiäre Bande, Teilen des Autorenkollektives geschuldet, fiel der Blick auf oben genanntes Spiel. Der Plan stand und so musste der rote Lastenesel genannt Zwulf den Weg in Richtung tschechische Grenze antreten. Da die Straße gen Südsachsen führte, lag es nahe, vor dem Spiel unserem Nachbarland einen Besuch abzustatten. Über die in letzter Zeit beliebte Autobahn ging es dieses Mal zu dritt in die ehemalige Tschechoslowakei. Zu dritt? Ja! Neben dem Autorenkollektiv konnte auch noch Fan und Stammleser der ersten Stunde, "Witzel", für diesen Trip gewonnen werden.
Stadionheft war inklusive
Der Besuch in der CSSR wurde hauptsächlich zur Beschaffung von Rauch- und Trinkwaren aller Art genutzt. Aber alles der Reihe nach!
Über die Autobahn ging es in die malerische und, einzig und alleine, landschaftlich wunderschöne Sächsische Schweiz / Osterzgebirge. Da schon öfter der Weg zur Rauchwarenbeschaffung über die Grenze führte, kannte man den Weg fast schon in und auswendig. Runter von der Fernverkehrsstraße, schlängelt sich die Bundesstraße über Hügel, Dörfer und durch den mitteleuropäischen Mischwald. Die Sonne ließ uns das ein oder andere Mal die Augen zu kneifen und sorgte für fast schon sommerliche Temperaturen im Fortbewegungsmittel. Der CEO war heute für die musikalische Unterhaltung der Reisegruppe zuständig und konnte mit einer Playlist aufwarten, welche tatsächlich, und durch alle Beteiligten bestätigt, nur Höhen aufwies. Leider konnte Zwulf nicht mit der nötigen Hardware in Form von einem AUX-Stecker aufwarten, sodass nur das Handy als Lautsprecher herhalten musste. Nach der Findung eines einigermaßen annehmbaren Resonanzkörpers, konnte aber die Sause losgehen. Dank der ausgewählten Musik, war die Stimmung im Innenraum prächtig, teilweise der Eskalation nahe. Um nur einige Highlights zu nennen, waren folgende musikalische Ergüsse dabei: 

Iggy Pop (The Passenger)
Roxette (Joyride)
Bryan Adams (Summer of ´69)
Tracy Chapman (Fast Car)
Eagles (Hotel California)
Fleetwood Mac (Go your own way)
Journey (Don´t stop Believin´)
Red Hot Chilli Peppers (Californication)

Um nur einige Auserwählte zu nennen. Ja, der ein oder andere Leser mag jetzt denken, wie kann man während solch einer Dichte von Klassikern und absoluten musikalischen Kassenschlagern noch Autofahren? Müsste nicht vor Ekstase und völligem Ausrasten das Lenkrad aus dem Fenster geschmissen und die Innenverkleidung abgerissen werden? Nur dank des nicht vorhandenen Alkoholkonsums des Fahrers und der schlechten Klangqualität des "Lautsprechers" konnte die Fahrt bis zum Tschechen-Netto über die Grenze erfolgreich hinter die Haferer gebracht werden.
relativ moderne Örtlichkeit
Der Einkauf, für den Einen etwas teurer, wurde recht schnell erledigt und alle soeben erworbenen Waren im Kofferraum von Zwulf verstaut. Nach kurzem Halt an der angeschlossenen Tankstelle, mitsamt wütenden Schimpftiraden auf die vor Einem zapfende Muddi, konnte der Weg Richtung Spielstätte starten. Nach nochmaliger etwa halbstündigen Fahrt über Landstraßen und durch die etwas größere Ortschaft Pirna, fand man recht schnell das Hans-Leupold-Stadion. Problem an der Sache war nur, dass wir uns auf der falschen Straßenseite befanden. Nach kurzer Irrfahrt, konnte auch schon auf dem Parkplatz abgestellt werden und das Stadion, welches seinen Namen heute tatsächlich mal verdient hat, für sportliche 2,50 €uro betreten werden.
Kurz und schmerzlos: Funktionsgebäude recht modern, Hintertortribüne mit Naturhang, Haupttribüne mit ein paar Sitzplatzen und etwa vier bis fünf Stufen, Gegengerade mit Geländer zum anlehnen und Aschenbechern. Auch die Trainerbänke waren an dieser Tribüne untergebracht. Das Spielfeld bestand wie so oft in der Region auf Plastikhalmen. Minuspunkt, da nebenan der Naturrasen nur so auf Sportler wartete. Alles in allem recht ordentliche 3,5 von 5 Tribünen.
Blöder Airwolf
Da die Autofahrt nicht nur von Partystimmung und Fachgesprächen, sondern auch vom Alkoholkonsum der Nicht-Fahrer bestimmt war, musste direkt nach Ankunft und Begrüßung eines Coswiger Spielers der Gang zum Örtchen strammen Schrittes erledigt werden. Der CEO wählte das Einzelklo, während der Pöbel mit den Toiletten für die Massen vorlieb nehmen musste. Aber hier lauerte dann doch eine Überraschung. Gab es doch ganze 7 Pissoirs und tatsächlich vier Kabinen um sein großes Geschäft zu erledigen. Alles in allem, waren die sanitären Anlagen oberflächlich sauber. Bei genauerer Betrachtung lugte die ein oder andere Spinnwebe hervor und der Spiegel hätte vorher mal abgewischt werden können. Minuspunkt ist der stationäre Airwolf! Trotzdem ein echt ordentlicher Auftritt der gekachelten Nebenräume. 4 von 5 Klobürsten.
Danach befasste man sich direkt wieder damit, die verlorenen Flüssigkeit zu ersetzen und vielleicht das ein oder andere feste Nahrungsmittel zu sich zu nehmen. Da der aus Biergarnituren bestehende Tresen praktisch neben der Toilette stand, war der Weg, Gott sei Dank, nicht so weit und die drohende Dehydrierung konnte abgewendet werden. Die drei netten älteren Herren, deren Stimmung binnen Bruchteilen einer Sekunde auf ruppig bis bösartig umschwenken konnte, gaben alles um die hungrigen und durstigen Anwesenden zu verpflegen. Das gelang mehr oder weniger gut, denn bei mehr als zwei Nachfragenden bildete sich sofort eine Schlange. Trotzdem: der Einsatz zählt! Und was wäre der Fussball ohne die unzähligen Freiwilligen.
Im Angebot gab es heute Bockwurst, Fischbrötchen und Gummischlangen. Die Bockwurst wusste zu überzeugen, das Fischbrötchen war lecker und die Gummischlangen wurden von uns verschmäht. Sind ja schließlich keine kleinen Kinder mehr. Die Gerstenkaltschale kam wie schon letzte Woche aus dem Fass. Diesmal sogar mit der Aufschrift von Radeberger, zumindest der Becher ward so beschrieben. Ansonsten gab es noch diverse Teesorten und Kaffee. Andere alkoholfreie Getränke wurden ebenso angeboten, von uns allerdings links liegen gelassen. Um bei dem schönen Wetter die Holzkohle anzuwerfen hätte nur noch ein Grill gefehlt! Aber Moment! Ein solcher war vorhanden... Da stellt sich die Frage, warum nicht einen Sack Holzkohle von der nahegelegenen Tanke ranorganisiert und ab dafür? Schwache Leistung! Bei Regen und Schnee, ok. Bei einem Spiel der Zweiten, ok. Bei einem Testspiel, gerade noch so ok. Aber bei einem Ligaspiel der Ersten und dazu noch bei gutem Wetter... Nicht akzeptabel. Auf Grund dieser Tatsache und der zusammen genommen doch recht gehobenen Preise gibt es hier trotz ordentlicher Auswahl nur 3 von 5 Bockwürsten.
Gefachsimpelei unter Autoren
Eigentlich wollte ich ja zum Spiel selbst nur einen Satz verlieren. Mach ich aber dann doch nicht. ein paar mehr werden es. Aber selbst wenn es sich hierbei um ein Spiel in der Landesklasse Mitte handelte und das technische Niveau deutlich höher als am letzten Wochenende in Gröden war, sollte dieses Spiel keinen Sieger verdient haben. Dass es letztlich doch einen gab, ist nicht dem schönen Spiel der Gastgeber, oder dem Unvermögen der Auswärtsmannschaft geschuldet, sondern vielleicht nur dem Wohlwollen des Fussballgottes. Es war fussballerische Magerkost, die den 100 zahlenden Zuschauern hier geboten wurde. Keiner weiß wie, konnten Christian Kindermann (31.) und Paul Kant (58.) die Hausherren in Führung bringen. Die Gäste schafften noch den Anschluß in der 81. Minute durch Erik Wernicke, gaben dem Neutralen Beobachter aber nie das Gefühl hier auch noch einen Punkt mit nach Hause nehmen zu können. Geprägt war das Spiel durch allerlei Nicklichkeiten, bezeugt durch sechs gelbe Karten, wovon sich allerdings auf die Heimmannschaft fünf verteilen. Wie dem auch sei. Verdient hat hier Keiner was. Nicht mal einen Punkt.



Am Ende bleibt ein kleiner aber feiner Roadtrip in Hafer-Manier, welcher mit guter Musik, Sonne und Landschaft überzeugen konnte. Nicht mit Fussball!

Anwesende und Autoren: Marcus Wiltzsch & Richard Gläsel

Samstag, 4. März 2017

FV Dresden Süd-West - SG Dresden Striesen (A-Jugend)

Samstag 25. Februar

Am vergangenen Wochenende machte sich auch ein geneigter Haferfan auf den Weg zu einem brisanten Derby im Dresdner Südwesten, wo der gleichnamige FV in der U19-Landesliga die Sportgemeinschaft aus Striesen empfing. Nach kurzer Rücksprache mit dem erfahrenen Autorenkollektiv wurde dem "Hineinversetzer" schnell das Vertrauen für einen Gastbericht erteilt - ein Vertrauen, für dass er sich an dieser Stelle mit aller Warmherzigkeit in dritter Person bedanken möchte. Mit dem vierrädrigen Cityflitzer und der fachkräftigen Unterstützung des dazugehörigen Halters, konnte der Platz von der Innenstadt kommend in wenigen Minuten erreicht werden. Sofort wurde das Areal der Süd-Westler unter die Lupe genommen. Für wohltuendes Erstaunen sorgte dabei das Nichtvorhandensein einer Eintrittsbuße durch den Veranstalter - offenbar hat man hier noch ein Herz für den reinen, unverfälschten und kostenfreien Rasenball-Genuss. Ein weiteres Zeichen gegen Konsum und Kapitalismus wurde dadurch gesetzt, dass es im Gelände weder zum Ausschank des so essentiellen Vormittagsbierchens, noch zur Bereitstellung jedweder Art des seichten Tranks oder der Speis kam. Dies missfiel den Anwesenden aufs Schärfste und sollte keinesfalls Schule machen, auch nicht bei Nachwuchsspielen! Natürlich war man auf diese widrigen Begleitumstände gefasst und so konnte durch fixen Marsch zum Kofferraum schließlich doch das obligatorische Anstoß-Feldi pünktlich gen Magen geführt werden. 
Das Spiel selbst gestaltete sich als wahrer Genuss für den neutralen Fußball-Enthusiasten. Trotz der klaren Favoritenrolle der Gäste der SGS (Tabellenrang 2) entwickelte sich von Beginn an ein munterer Schlagabtausch, der sich durch viel Kampf und Leidenschaft der Süd-Westler (Tabellenrang 13 - Vorletzter) auszeichnete und der optischen Feldüberlegenheit und spielerischen Raffinesse der Striesener gegenüberstand. In der 18. Spielminuten war es dann soweit und die Gäste durften das erste Mal jubeln. Jedoch war der Führungstreffer dem 21er des Heimteams vorbehalten, welcher sich nach einer scharfe Hereingabe äußerst unglücklich selbst gegen die Brust schoss. Ein bisschen lustig sahs ja schon aus! In der Folge übernahm Süd-West die Initiative und versuchte schon fast mit der so oft gepriesenen Brechstange die Umme ins Netz zu zischen. Leider blieben beste Chancen ungenutzt und so ging es mit 0:1 zum Pausentee, sollte denn wenigstens dieser im unverwechselbaren Containertrakt verfügbar gewesen sein... 
Platz B
Auch der zweite Spielabschnitt blieb kurzweilig. Auch weil Striesen nun selbst wieder entschlossen nach vorn spielte und Süd-West sowieso. Allerdings fehlte gerade im Spielaufbau beim Heimteam oft die Konzentration. Dem hiesigen Publikum vom Fach blieb das nicht verborgen und so waren lautstarke sprachliche Ergüsse eines bekennenden FDP-Wählers (anm. d. R.: die Kombination aus Süd-West-Fan und FDP-Wählers spricht für einen Hang nach Erfolglosigkeit, in einem Maß, welches für bedenklich empfunden werden sollte) à la "Steven, du musst doch ä mol nach vorne haun tun!!" fortan keine Seltenheit. Gebracht hat's nichts. Die Kräfte der weiter wacker kämpfenden Jungs des FV ließen spürbar nach und so war es folgerichtig, dass der Zehner der Gäste sieben Minuten vor Ultimo das vorentscheidende 2:0 markierte. Vorangegangen war neben eines weiten Abschlags des Schlussjungspundes und einer klugen Kopfballverlängerung eine überragende Ballan- und Mitnahme des Torschützen. Diese und weitere Aktionen, die den gemeinen Beobachter ein ums andere Mal mit der Zunge schnalzen ließen, führen zur inoffiziellen Ernennung des Zehners zum MVP durch die erwähnten Beobachterschaften. In den Schlussminuten hätten die nun befreit aufspielenden Striesener das Ergebnis auch noch unnötig in die Höhe treiben können, doch fairerweise entschlossen sie sich mehrere Konterchancen ungenutzt verstreichen zu lassen. 
Alles in allem ein ansehnliches Derby, bei dem es an nichts fehlte, außer am Catering. Beiden Mannschaften sei ein erfolgreicher Aufstiegs- bzw. Abstiegskampf gewünscht!

Anwesender & Autor: Hineinversetzer

Anmerkungen des Autorenkollektives:
Zunächst einmal wollen wir festhalten, dass es ein schönes Gefühl ist, wenn Leser selbst die Gelegenheit beim Schopfe packen und zum digitalen Zettel und Stift greifen und uns ihre Gedanken mitteilen. Auch hier gilt der Dank dem Hineinversetzer! 
Natürlich wird dem geneigtem Stammleser aufgefallen sein, dass hier die obligatorische Bewertung, welche den Hafer unverwechselbar macht, fehlt. Aber man fängt ja auch nicht gleich mit Fliegen an, wenn man noch nicht mal laufen kann. Trotzdem ist es ein sehr guter Bericht, welcher dem Autorenkollektiv den ein oder anderen Schmunzler ins Gesicht trieb. Natürlich gibt es auch Kritikpunkte, wie die politische Neutralität unserer Publikation und die etwas knapp geratene Wortanzahl, aber auch hier sei dem Nachwuchsautor verziehen. Wichtig ist doch, dass der Stil und der Witz an der ganzen sache gut rüber kommt und zu uns passt. Und das war bei diesem Bericht ganz eindeutig der Fall. Vielleicht wird schon bei seinem nächsten Artikel die Bewertung der bewährten Kategorien Einzug halten. 

Mittwoch, 1. März 2017

FC Schradenland - SpVgg Finsterwalde

Sonntag 26. Februar

Bevor wir, liebe Leser, zum Tagesgeschäft übergehen muss ein Wort der Entschuldigung gesprochen werden. Lang, zu lang ist es still geblieben um den hafer. Zurecht vermuten einige ein Abtauchen vor dem gewaltigen Mediensturm auf das Autorenkollektiv oder die unzähligen Interviewanfragen als Grund dafür. Aber nein! Mit Alldem können wir seriös und professionell umgehen. Vielmehr galt die Pause einer künstlerischen Findungsphase. Das Resultat eben jener Phase ist, wie zu vermuten ist, klar: Alles war im Großen und Ganzen recht geil und darum machen wir einfach weiter wie gehabt. In dieser Selbstbestätigung könnte man sinnlos verschwendete Zeit sehen, oder einfach das Fazit, was der hafer war, ist und sein wird, nämlich ziemlich geil.
Grenzgebiet Heimat
 
Nun, da die Umstände der längeren Abwesenheit klar und offen vorliegen gilt es tatsächlich sich dem Altbewährtem zu widmen. Hafer ist und war schon immer spontan, so auch an diesem eher durchwachsenem Sonntagvormittag. Kurze Korrespondenz zwischen den Autoren, ein wenig hin und her, und die Tatsache das innerstädtisch nahezu alles gesehen und beschrieben wurde, führten zu der Entscheidung sich ins Brandenburgerland zu begeben. Sicherlich haben sich auch anderswo diverse Spiele, gar Derbys angeboten, aber im Rahmen der „Lerne-deine-Heimat-kennen Tour 2017“ galt es sich ein wenig mehr aus dem Fenster zu lehnen. Eben jenes Fenster bot die Partie zwischen dem FC Schradenland und der SpVgg Finsterwalde. Randnotiz: Derby! Wie eingangs erwähnt führte es das Autorenkollektiv heraus aus dem Freistaat, hinein zum nächst nördlichen Nachbarn, Brandenburg. Brandenburg, vermutete 2/3 Truppenübungsplatz und entgegen aller lyrischen / musikalischen Vorwarnungen sind uns hier weder jugendliche Nazis, Wolfsrudel oder gar Achim Menzel unter die Augen gekommen. So weit so gut! 
frisches, saftiges aber leider unberührtes Grün
Die Anreise mit dem PKW gestaltete sich recht einfach und kurzweilig. Knappe 50 Minuten wurden mit reichlich Fachgesimpelei gekonnt überbrückt. Runter von der Bahn galt es diverse Mischwaldlandstriche, Birkenhaine und kleine oder auch winzige Ortschaften zu bestaunen. Einige Brandenburgklischees scheinen wohl doch nicht so weit hergeholt... Die Anreise erfolgte also alles in allem problemlos und auch das finale Eintreffen an der Spielstätte fiel wenig schwer. Vor Ort gab es keinerlei Probleme einen Parkplatz zu finden, sicherlich auch der Populationsdichte hier zu verdanken. Sei es drum, geparkt, ausgestiegen, enttäuscht. Enttäuscht? Warum? Schon beim ersten Hinsehen wurde klar, dass eben jener Spieltag nicht auf dem augenscheinlich sich in gutem Zustand darbietendem Rasenplatz stattfinden würde. Zum Platz aber gleich mehr. Denn einmal bei den Anreisemodalitäten angekommen können wir den Faden auch zu Ende spinnen und direkt zur Tribünenwertung übergehen. Gespielt wurde letztendlich auf einem roten Ascheplatz. Das ist sicherlich kein Rasen, aber aus der unsrigen Sicht immer noch besser als jede künstlich dargebotene Wiese. Stadionsprecher gab es keinen und auch Sitzmöglichkeiten waren nicht vorhanden. Dennoch konnte der Platz, umgeben von Brandenburgischem Mischwald und Plattenbauten, seinen speziellen Charme versprühen. Eintritt wurde in Form von einem daher gelaufenem Ordner kassiert und auch wenn sonst keiner wusste was hier gelöhnt werden muss, er wusste es. 2,50€ sollte das Vergnügen dieses Derby verfolgen zu können kosten. Nimmt man all das zusammen und rechnet die unfassbare Ikonendichte vor Ort dazu, kommt man zu dem Urteil: 3 von 5 Tribünenpunkte. Wem das zuviel erscheinen mag, der war noch nicht hier. Was an Hardware fehlt macht macht die Stimmung und die gute Laune um die Spielstätte herum wieder wett. Und überhaupt, wer sollte so`n hafer Entscheidungen in Frage stellen?
Plattenbaucharme in der Pampa
 
Bevor es nun zur ersten Platzbeschau ging, wurden auch schon das erste Mal die hiesigen Örtlichkeiten unter die Lupe genommen. Gelegen zwischen dem Rasenplatz und der heute bespielten Hartmieze fanden wir diese vor. Ein kleiner schlichter Block der durch ein unmittelbar daneben installiertes Hinweisschild als Toilette angepriesen wurde, versprach von außen was er innen halten sollte. Es war von allem etwas da. Pissoirs und auch die Möglichkeit seine große Notdurft zu verrichten wurden zur Verfügung gestellt. Oberflächlich sauber aber weit weg von klinisch steril. Kurzum, absoluter Durchschnitt. Demnach wären wir bei 2,5 von 5 Klobürsten. Da sich aber vielerorts das Trockengebläse als Standard etabliert hat und hier vor Ort noch das gute alte Papierhandtuch Einzug hält erhöhen wir kurzer Hand auf 3/5 Klobürsten. 
Fangnetze und andere Schandtaten
Der Arbeit vorerst genug verrichtet konnte nun endlich das Ortsansässige Kneipchen unter Augenschein genommen werden. Was so leicht daher gesagt ist, gestaltete sich doch schwieriger als gedacht. Gar musste kurzzeitig befürchtet werden gänzlich auf dem Trockenen sitzen zu bleiben! Ein einfacher grauer Container, unmittelbar neben dem Platz, entpuppte sich dann aber doch als Quelle für ein frisch Gezapftes. Mal eben die hiesige Kioskmuddi bezirzt konnte eben jenes Zapfwerk für den schmalen Taler (1,50€uro) erworben werden. Dass das Bier aus dem Hahn kam konnte in Augenschein genommen werden, worum es sich dann aber genau handelte das konnte nicht abschließend geklärt werden. Weder Faß, noch Becher wiesen eine Beschriftung auf. Was solls, es war Bier im Becher und diese Erkentniss ist am Ende doch die wichtigste. Mit Becher in der Hand und flinken Schrittes machte sich das Autorenteam auf den Weg zur Platzbegehung. Die rote Asche wurde an beiden Kopfenden gerahmt von Fangnetzen die vermutlich aus der Insolvenzmasse ehemaliger Hochseefischer stammten. Verschlissen und mit Moos bedeckt generierten diese zwar einen gewissen rustikalen Charme, einen sonstigen Auftrag den es zu erfüllen gilt konnten wir nicht deuten. Bälle fangen konnte es zumindest nicht mehr sein. Die Gegengerade, der Standort von Wechselbank und Coachingzone, war geprägt von einem schönen Naturhang der durch viel Baumgut zu imponieren wusste. Bei schönerem Wetter könnte man hier sicherlich auch mal ´n Deckchen auspacken und es sich gemütlich machen. Wollte man sich aber heute unter den Zuschauermassen wähnen, so hielt man sich nahe der Tränke im Eingangsbereich auf. Macht schließlich auch am meisten Sinn. Hatten sich nun endlich auch Schiedsrichter eingefunden konnte die Partie pünktlich beginnen. 
Wo soll ich jetzt nur anfangen...Beim Anstoß, das liegt nahe und da gibt’s auch nicht viel falsch zu machen. Neueste Regeln den Spielbetrieb durch einen Pass in die eigene Hälfte zu beginnen haben sich tatsächlich bis Südbrandenburg herum gesprochen. Und so geschah es auch. Prima ausgeführt, ganz klasse! Das war dann auch für lange Zeit das Einzige was klappen wollte. Zumindest hatte man, hatten wir, als aussenstehende Personen diesen Eindruck. Sollte es das Konzept beider Trainer gewesen sein das Spiel des jeweils anderen zu torpedieren und zu zerstören..dann hat das geklappt. Fragwürdig nur warum man das versucht, indem man selbst so gar nix Vernünftiges anstellt. Rudelbildung um den Ball, stolpern über eigene oder des Gegners Beine sind nur wenige Beispiele für etwas was man nur schwer als Spiel bezeichnen kann. 12 Minuten dauerte es dann bis der Ball (und ich schwöre keiner weiß wie) dann im Netz der Heimmannschaft zappelte. Der darauf folgende Anstoß war dann wieder sehr gut. Hier hat man scheinbar viel Zeit im Training investiert. Der Rückstand, der unschöne Platz und weil einfach nichts klappen wollte führten dazu das die Begegnung nun ruppiger wurde. Viele, viel zu viele Aktionen am Rand des Erlaubten und darüber hinaus blieben vom Schiedsrichter ungeahndet. 40 Minuten sollte es dauern bis die erste gelbe Karte gezogen wurde. Bis dahin gab es einige Schürfwunden und verlorene Schuhe zuviel. Im Griff hatte der Unparteiische hier nicht viel. Kurz vor Schluss kam zu viel Mist bei den Gastgebern auch noch Pech dazu. Ein Freistoß krachte gegen die Latte und der daraus resultierende Konter führte zum 0:2 durch den jetzt Doppeltorschützen Falko Kinastowski. Wichtig zu erwähnen ist an dieser Stelle, dass der wohl beste Spielzug der Begegnung hierzu führte. Ein Lehrbuchkonter über 3-4 Stationen und die aufgerückten Gegner standen völlig blank, wirklich schön. Vom Pech verfolgt waren die Gastgeber übrigens nicht nur in dieser Situation. Insgesamt 4 mal Alu! Haste Scheiße am Schu, haste Scheiße am Schuh. 
Pause!
Läuft bei uns!
Wenn der Ball nicht rollt machts halt der Rubel. Nahrungsaufnahme stand auf dem Programm. Angeboten wurden lediglich Bockwürste. Dargereicht wahlweise mit Gewürzketchup oder Bautzner Mittelscharf mit Weißbrot. Das mit den Würsten ist ja so ne Sache. Bleiben sie zu kurz im Topf, bleibts kalt, aber nur ´n Weng zu lang und es knallt. So tat es sich auf, dass einem der beiden Autoren nur eine weit aufgerissene Bocki offeriert werden konnte. Schade aber natürlich kein Grund diese zu verschmähen. Geschmacklich und auch optisch wussten die Würste, zumindest die, die heile blieben, zu begeistern. Brot war ok, Hauptsache da. Bier, Wurst, Kaffee und diverse Teesorten und schon ist die Speisekarte runter erzählt. Das reicht bestenfalls für gesundes Mittelmaß. Was dann aber geschah, gab es so noch nie und es darf bezweifelt werden das es bald wieder passiert. Lag es an der Ausstrahlung und dem offenen Auftritt der Autoren oder am Brandenburgischem Sinn für Gastfreundschaft oder war es eine Mischung aus beidem? Wir werden es nie erfahren. Was ist passiert? Kurz nach Verzehr der eben erworbenen Fleischware war es die Kioskmuddi selbst, die durch ein zaghaftes Schultertupfen auf sich aufmerksam machte. In ihren Augen sah man Stolz und in ihrer Hand eine BOCKWURST. Gratis reichte sie diese dar und entschuldigte sich für das geplatzte Würschtl von eben. Überwältigt vor Freude und voller Wohlwollen wurde angenommen was dargereicht wurde. Großartige Geste! Danke Kioskmuddi! 
Man kann sich streiten, muss man aber nicht. Klare Angelegenheit 5 von 5 Bockwürsten, ohne wenn und aber! 
Beste Szene des Spiels!
So schön die Erfahrungen der Halbzeit auch waren, so schnell wurden wir auf den harten Boden der Fußball Tatsachen zurückgeholt. Der Fairness halber sei gesagt das der Auftakt in Hälfte 2 nicht der schlechteste war. Offenbar hatte der Trainer der Heim11 seinen Mannen eine Aufzeichnung von Florenz gg. Gladbach gezeigt und so schier unbändigen Willen entfesselt. Und dieser hielt, er hielt 4 Minuten. 1:2 Marvin `Marv`Heide verkürzte. 3 gelbe Karten, 3 Auswechslungen und unfassbar viel hafer dauerte es bis zur 91. Minute und ein Highlight tat sich auf. Elfmeter Schradenland in der Nachspielzeit! Das ist die Gelegenheit ein verkorkstes Spiel noch zu retten, die Gelegenheit um im Abstiegskampf noch einen wichtigen Punkt zuhause zu behalten. 1 Gelegenheit, 1 Schütze, 1 Torwart. Alle Gedanken und Blicke ruhen auf dem Ball. Anlauf. Blicke. Eine Aura des Schweigens. Momente scheinen ewig zu währen. Dann der Schuss. Flach, langsam und direkt in die Mitte...gehalten (wie könnte man auch nicht) Abpfiff! Der Schiri erlöst Zuschauer und Teams von diesem Kick. Schade das die letzte Aktion des Spiels nicht von Erfolg gekrönt wurde, denn eines bleibt festzuhalten und zwar gewinnen hätte hier keiner sollen, keiner dürfen. Ohne zu behaupten man könne es selbst besser darf man wohl sagen das man das alles doch schon so viel öfter um so vieles besser gesehen hat. 
Am Ende bleibt ein Ausflug ins schöne Brandenburgerland mit dem Wissen, dass man hier so Bald nicht mehr hin muss aber es doch jederzeit wieder tun würde.

Anwesende & Autoren: Richard Gläsel und Marcus Wiltzsch