Dienstag, 31. Mai 2016

Bischofswerdaer FV 08 II. gg. Post SV Dresden

Sonntag 29.Mai 2016

 Es ist ein Sonntag wie immer, Fußballer spielen, haferaner berichten. Dem Aufmerksamen Leser ist bereits an dieser Stelle natürlich der Plural aufgefallen. Denn nicht wie in letzter Zeit leider zu häufig allein, sondern wie zur guten alten Zeit, reiste der Hafer mit voller Kapelle und mit wehenden Fahnen gen Ostsachsen. Was es dort zu erleben galt, folgt sobald. Zu allererst aber sollte festgehalten werden, dass nicht "Zwulf" das vom hafer auserkorene Lastenmuli war, sondern der neue im Bunde. Um nicht unnötig auszuschweifen begrüßt das Autorenkollektiv an dieser Stelle "Pavel" in seinen Reihen. Pavel hat gefühlte 220 PS, inkl. Lenkrad 5 Räder und auch sonst alles was ein tschechischer Knödelbomber eben so braucht. Alles außer besagten Knödeln.
Stadion hatte zu...
Warum es wie oben zu lesen gerade nach Bischofswerda ging liegt auf der Hand. Vom Fleiße und der Gier angetrieben wurden bereits 113% aller innerstädtischen Spielstätten abgegrast. Das es nach Osten ging und nicht in westliche Richtung, dafür gibt es einen triftigen Grund, der bleibt aber bis auf Weiteres unser Geheimnis.
Bischofswerda, auch Schiebock genannt, ist eine große Kreisstadt im Landkreis Bautzen und liegt etwa 30 Kilometer östlich der sächsischen Landeshauptstadt. Nur den wenigsten dürfte bekannt sein, dass ein gewisser O. Schindler in Bischofswerda gewirkt hat. Das hat auch seine berechtigten Gründe, denn Osmar Schindler (Maler) hat außer ein paar Gemälden und Skulpturen nichts auf die Reihe gebracht. Nicht mal eine vollständige Liste seiner Werke. Aber genug der Lobhudelei!
Wie oben schon erwähnt, führte uns "Pavel" nach etwa 40 minütiger Fahrt ohne größere Umschweife ans Ziel unserer heutigen Reise.
stattdessen gab´s Kunstrasen!
Die Anreise mit dem PKW ist jedem nahezulegen, der eben nicht aus Schiebock kommt. Dauer und die zurückgelegte Distanz können bei einem Auswärtshafer wie diesem keine relavanten Gründe sein, die in irgendeiner Bewertung Einfluss zeigen. Das Angesprochene weiter gedacht, sind wir ohne weitere Exkurse auch schon bei den zu vergebenden Tribünenpunkten angekommen. Wer schon einmal das Vergnügen hatte hier aufzulaufen, dem dürfte unter Umständen das Glück zu Teil geworden sein, in einem der beiden wunderschönen Stadien, gar Arenen, der Stadt zu spielen. Uns nicht! Trotz Ankündigung eines Besuchs wurden die Autoren, ja, die Spieler auch, nur mit dem Kustrasenplatz abgespeist. Dieser lag wenig verheißungsvoll in einem Neubaugebiet im Süden der Stadt und konnte nicht großartig auftrumpfen. Außer einer mehr schlecht als recht gemachten Traverse und der "Südtribüne" nebst Verpflegungscontainer wusste hier nichts zu überzeugen. Der dazu noch happige Eintritt von 4€uro tat sein Übriges zur schlechten Bewertung hinzu. Zumal auf der Eintrittskarte die Holzwaren-Simundt-Kampfbahn Erwähnung fand, für die dieser Preis durchaus angemessen gewesen wäre. Sei es drum! Nur der Anpassungsfähigkeit des hafers ist es zu verdanken, dass es hier überhaupt zu einer Berichterstattung kommt. Diese fällt wie schon zu merken ist vernichtend aus. Sehr wohlgesonnene 2 von 5 Tribünen. Einer der zwei ist aber in der Tat nur ein Mitleidspunkt. Ohne viel vorweg zu nehmen, wird das die höchste Bewertung am heutigen Tag bleiben.
Verpflegungsmuddi im Container

Schon vor Abfahrt freute sich die reisende Autorenschaft auf lecker Rostgut, denn das Wetter war verheissungsvoll. Bereits von Weitem war zu erahnen das sich auch hier Enttäuschung breit machen würde. Weder Kohlen-, Spiritus-, noch Fleisch- und / oder Wurstgeruch  lagen in der Luft. Und so sollte es auch sein. Ein lieblos dahin gezimmerter Container mit Wellblech als Dach darüber und drum herum war alles was DIESER Platz zu bieten hatte. Nun könnte man daher kommen und sagen, außen pfui und innen hui und innere Werte und all sowas. Klar, kann man machen, ist aber in diesem Fall unagebracht. Denn das Innere spiegelte das Äußere wieder. Offeriert wurden lediglich Bockis und Bier. Richtig gelesen Bier, nicht Biere! Einzelne AFG wurden auch erspäht, aber wen juckt das eigentlich? 2 Würste und 2 Bier für 8 €uro klingt erstmal nicht so verkehrt. Auseinander genommen macht sich aber die Erkentnis breit, dass für jedes einzelne Produkt 2€uro abverlangt wurden. Soll heißen nahezu kalte Bocki, 2 €uro und dafür umso wärmeres Bierchen auch 2 €uro. Skandalös! Um das Ganze hier zum Abschluss zu bringen, muss gesagt werden, dass das bloße Vorhanden sein von Bocki und Bier ein von uns selbst auferlegter Standard ist und eben nur STANDARD! Daher kann es hier nur 1 von 5 Bockwürsten geben. Ein Punkt mehr hätte ergattert werden können, wenn ein Täfelchen mit einem aufgestocktem Angebot vorhanden gewesen wäre. Hier gibt es noch deutlichen Nachholbedarf! Einmal mehr erwähnen wir nicht ganz ohne Zorn, dass das in einem der beiden anderen Austragungsorte der Stadt sicherlich anders gelaufen wäre. 
Viel Geld für wenig Leckeres

Frustriert von Örtlichkeit und Angebot konnte man sich nun aber voll und ganz dem Spiel widmen. Noch vor Spielbeginn wurden einige nette Worte mit einem, den Autoren bekannten Spieler, gewechselt. Eben jener wusste vom Torerfolg in der letzten Partie durch einen direkten und zackig ausgeführten Freistoß zu berichten. Hätten wir das eher gewusst, hätten wir darüber geschrieben und die heutigen Gastgeber wären eventuell mit einem Standardgegentor weniger vom Platz gegangen. Dazu gleich mehr. Darüber hinaus konnte in Erfahrung gebracht werden, dass nicht der Topkader der Gäste auf dem Feld stand. Warum das so war, darüber wurde Stillschweigen vereinbart. Aufgestockt wurde mit Akteuren der II. Mannschaft, welche bereits ein Spiel (8:45Uhr!!!) in den Knochen hatten. 

Zum Spiel selbst. Kaum angepfiffen legten die Gäste aus der Landeshauptstadt los wie die Feuerwehr, nicht wie die freiwillige sondern die richtige. Lattenkracher nach nicht einmal 60 Sekunden Spielzeit. Doch so schnell das Feuwerk startete, so schnell war es auch abgebrannt. Ganze Sieben Minuten konnte das 0:0 gehalten werden, ehe der Zehner der Hausherren zugeschlagen hatte. 1:0 der Spielstand und man bekam das Gefühl, dass die Gäste heute überrannt werden. Aufgrund dieses Unmutes wurde der Trainer der Gäste vom Linienrichter in seine Coachingzone verwiesen. Der Fuchs war gar nicht dumm und verschob kurzer Hand das Hütchen, welches sein Terrain absteckte, und konnte somit etwas mehr Auslauf genießen. Ungefähr 25 Minuten brauchten die in Schwarz-Gelb spielenden Gäste um sich von dem Rückstand zu erholen. Ein Standard in Strafraumnähe sollte für Gefahr sorgen. Wie schon in der letzten Woche war es Thomas Börs (BÖRSI FUßBALLGOTT), der einen Freistoß aus etwa 20 Metern schnell und schön zum Ausgleich vollstreckte. Was eben diesen Standard zu einer so Besonderem machte, war die Tatsache das sich die Mauer und der Torwart noch sortierten, während es im Gehäuse schärbelte. Ein Schelm wer sich Böses denkt. Aber clever gemacht allemal. 
Die "Süd" blieb den grauen Panthern vorbehalten
Mit dem Ausgleich startete die Partie von Null und ein offenes Spiel ergab sich. Ein für den neutralen Zuschauer sehr kurzweiliger und unterhaltsamer Kick.
Bis zum Pausentee ergab sich ein munterer Schlagabtausch bei dem Post mehr Körner in die Waagschale warf als die Gastgeber. Belohnt haben sie sich nicht aber es sollten ja noch weitere 45 (bzw. einer Laune des Unparteiischen geschuldet knappe 42) Minuten folgen.
Um die Pause nicht sinnlos verstreichen zu lassen, mussten die müden Glieder bewegt werden. Platzbegehung. Gibts nicht viel zu sagen, siehe Tribünenpunkte. Aufgrund der vielen Herumlauferei ergab sich, was sich eben so ergibt und zu sich genommenes will wieder raus. Also ab auf den Lokus. Schnell, sehr schnell rein und raus, bloß wieder raus! Schon beim Betreten der Örtlichkeit stieg einem ein beissender, ja widerlicher Geruch in die Nase. Auch die optische Wahrnemung dieses Szenarios ließ nix gutes verheißen. Eine detailiertere Qualitätsprüfung der Anlage musste aufgrund von Unwohlsein und ersten Schwindelerscheinungen abgebrochen werden... Beim Hinauseilen konnte noch ein leerer Papierhandtuchspender entdeckt werden, dieser hing nur unweit von einem für Klopapier vorgesehnen Spender. Reserveklopapier neben dem Waschbecken? Wem soll das denn helfen (das auch dieser leer war wundert dann keinen mehr)???
Mit viel Auge zu, Nase zu, Poren zu, einfach alles zu gibt es hier 1 von 5 möglichen Klobürsten. Mehr möchten wir dazu nicht sagen, da sich bereits beim Schreiben ein Ekelherpes ankündigt.
Glück für die Leser: Geruchsinternet gibt
es noch nicht!

Nun sei es denn. Schnell abgeschüttelt, pfiff der Unparteiische doch zum Wiederanpfiff. Nur drei Minuten nach dem Anstoß, konnten die Gäste ihre erste Führung verbuchen. Steve Förster konnte die Kugel über die Linie bugsieren. Leider konnte keiner, nicht einmal der Schütze selber, erklären, wie es zu dem Tor gekommen war. Irgendwie rein das Ding! Nur acht Minuten währte die Führung und der für möglich gehaltenene Punktgewinn. Schob der Fünfer der Hausherren zum 2:2 ein. Viel zu viel Raum, viel zu viel Zeit. Schade, sind die Postler bis zu diesem Zeitpunkt nicht wie ein Absteiger aufgetreten. Man kann aber nicht mit Glanz und Gloria absteigen, man kann nur absteigen. Irgendwann muss die Pille auch mal die Linie passieren. Und ein altes Sprichwort sagt: "Wer die Buden vorne nicht macht, der bekommt´se hinten rein!" So war es dann auch! Kaum angestoßen waren die Schwarz-Gelben scheinbar nicht so ganz auf der Höhe. Und so kam es wie es kommen musste. Der anfangs gefeierte Freistoßschütze spielte einen folgenreichen, katastrophalen Fehlpass, der nur wenige Sekunden nach dem Ausgleich zur Führung der Blau-Weißen führte. Schluss ist wenn der Schiri pfeifft. Getreu dem Motto blieb den Gästen noch eine reichliche halbe Stunde. Und die wurde auch genutzt. Zumindest wurde es probiert. Viel Kampf und Engagement vorallem in Torraumnähe führten letztendlich einmal mehr zu einem Standard. Das die Postler das entweder geübt haben, oder es ihnen einfach im Blut liegt zeigte einmal mehr Michel Böhme (BÖHMI FUSSBALLGOTT). Dieser schweißte das Ding in großer Manier zum 3:3 ein.
Den letztendlich etwas unverdienten Siegtreffer zum 4:3 besorgte der Schiebocker mit der Rückennummer 9 (9`er FUSSBALLSPIELER) per Kopfball. Ein einfaches Spiel von Außen, Flanke, Kopfball, Tor. Ganz einfach. Die Landeshauptstädter gingen trotz guter Leistung einmal mehr als Verlierer mit gesenkten Häuptern vom Platz. Obwohl sie deutlich mehr in dieses Spiel investierten, kam nix zählbares dabei heraus.

Am Ende bleibt ein überraschend unterhaltsames Spiel, welches vom Kampf geprägt war mit anschließender Sightseeingtour, die mit den wahren Schmuckkästchen der Stadt frohlockte.

Anwesende und Autoren: Richard Gläsel & Marcus Wiltzsch