Donnerstag, 14. April 2016

Post SV Dresden - SV Rot-Weiß Bad Muskau

Sonntag 10. April 

Wieder ist es ein Sonntag, und wieder ist es nur ein Teil des Autorenkollektives, welches sich in die Niederungen der sächsischen Fussballlandschaft aufmacht. Nachdem am Abend bereits ein Mithafernder angeworben wurde, war klar, dass es auf die Hebbelstraße in den Dresdner Westen geht. Spielte bei den Schwarz-Gelben doch ein ehemaliger Mitstreiter während der Lehrzeit. Da man das gemütliche Gespräch beim Bierchen, dem Schreiben in sozialen Netzwerken vorzieht, machte man sich auch an diesem verregneten und grauen Aprilsonntagvormittag auf dem Weg. 
Da hatte sich der Schaum schon
erheblich gelegt
Wie bei unserem letzten Besuch im Juni 2014, sollte die Anreise auch heute wieder mit der gelben Raupe erfolgen. Da bekanntermaßen die Parkplatzsituation angespannt ist und auch der Durst gelöscht werden musste, kam eine Anfahrt mit dem eigenen Personenkraftwagen nicht in Frage. Also wurde sich für 8,20 €uro eine Karte gezogen, in die Bahn eingestiegen und nach knappen 45 Minuten und einer kleinen Stadtrundfahrt, war man schon in Altcotta angekommen. Der kluge Haferer kürz den Weg zum Stadion durch die Gartensparte ab und schon waren alle Beteiligten zehn Minuten vor Anpfiff an der Sportanlage Hebbelstraße.
Noch vor der ersten Ballberührung die große Ernüchterung: 4,00€uro Eintritt. Das ist wirklich Landesliga reif. Ach, Mist. Die Postler sind ja gar nicht mehr in der Landesliga anzutreffen. Derzeit befinden sie sich in der Landesklasse Ost im freien Fall in Richtung Stadtoberliga. Aber zurück zum eigentlichen Thema. 4 €uro sind schon recht happig und sollten eine Klasse tiefer nicht die Regel sein. 
Was soll man machen. Wir fügten und den Marktwirtschaftlichen Mechanismen und bezahlten artig unseren Obolus. 
Die zweite Überraschung sollte sich direkt anschließen. Heute standen 22 Männer und eine Frau auf dem Rasen! Tatsächlich wurde den beiden Linienrichtern eine Unparteiische Schiedsrichterin zur Seite gestellt. Auch dieser Umstand war uns neu!
Wie dem auch sei. Zuerst wurde sich um die anbahnende Dehydrierung gekümmert und dabei folgte die dritte Überraschung. Für fast schon unverschämte 2,20€uro bekam man zwar frisch gezapftes Pilsener dargereicht, das Verhältnis zwischen Schaum und Getränk sollten allerdings nicht bei 50:50 liegen!
Der Schaum wurde abgetrunken und das Spiel konnte beginnen.
Zu einer Bewertung will ich mich heute nicht hinreißen lassen. Wer will, kann die Bewertung aus unserem früheren Besuch entnehmen. An der Hardware vor Ort hat sich nicht viel geändert. Die Toiletten sind immer noch nicht die Besten, das Essen ist lecker, aber leider nur von durchschnittlichen Ausmaß angeboten und der Platz war, ist und wird wahrscheinlich auch auf Jahre unverändert bleiben. Daher wende ich mich direkt dem Spiel auf dem Plastikgeläuf zu.
Mobile Futterausgabe

Wie oben schon erwähnt, spielten heute die Landeshauptstädter und derzeitiger Tabellendreizehnter gegen die Mannen aus der Fürst-Pückler Stadt. Die Rot-Weißen aus dem Osten Sachsens, sind als Tabellenzweiter mit deutlichen Aufstiegsambitionen angereist. Desweiteren konnten sie mit dem Rückenwind der letztjährigen Meisterschaft in die Saison gehen. Allerdings verzichtete man, wohl aus monetären Gründen, wie die Spatzen von den Dächern pfeifen. Das Spiel begann recht flott und es entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe. Das Tempo konnten die Hausherren nicht sehr lange mitgehen und so stand es zur Halbzeit auch erwartungsgemäß 0:2. 
Beim Aufwärmen der arg verkühlten Glieder in der Vereinskneipe konnte man eines der leckeren Fischbrötchen ergattern und ein gut gezapftes Bier genießen.
Der Pausenhopfenblütentee wurde jäh durch den Pfiff der Unparteiischen unterbrochen und so begaben sich die Gäste des Casinos wieder in Richtung Platz. 
Und so jäh, die Zuschauer wieder auf den Platz bestellt wurden, so jäh wurde die Gastmannschaft aus ihrem Mittagsschlaf geholt. Ein schön anzusehendes Tor durch Michel Böhme bedeutete den Anschlusstreffer der Hausherren und ein wenig Hoffnung auf mehr. Zehn Minuten nach dem Treffer, kam es zu einer unschönen Situation auf dem Spielfeld. Der Spieler mit der Nummer 2 der Gäste verletzte sich bei einer eigenen Grätsche schwer. Ohne Fremdeinwirkung verdrehte er sich das Knie so schwer, dass er sofort mit der Trage vom Platz getragen und der Rettungswagen geholt werden musste. Auf diesem Wege wünschen wir Tobias Heumann gute Besserung und eine baldige Genesung! Die Gerüchte über die Art der Verletzung gingen von Kniescheibenbruch bis hin zu Schien- und Wadenbeinbruch. Genaueres kann allerdings nicht bestätigt werden.
Gute Besserung

Diese Auswechslung wirkte auf die Rot-Weißen wie ein Nackenschlag. Nachdem die Post dann noch ihren Stürmer und unseren ehemaligen Kollegen Thomas Börs auswechselte, glaubten viele Zuschauer schon an eine Ergebnissicherung. Doch da hatten sie sich geschnitten. Die Männer von der Post spielten weiter mutig nach vorn, ließen dabei auch etliche Chancen liegen und wären beinahe noch weiter ins Hintertreffen gekommen. Aber Glück und ein gut aufgelegter Torhüter verhinderten Schlimmeres.
In der 92. Minute gelang den Hausherren doch noch der vielumjubelte 2:2 Ausgleich. Der Jubel beim erneuten Torschützen Michel Böhme und seinen Mannschaftskameraden kannte kaum Grenzen. Auch die anwesenden 61 zahlenden Zuschauer, welche in deutlicher Mehrheit der Heimmannschaft die Daumen drückten, waren obenauf. Somit stand nach dem Abpfiff ein Unentschieden, welches sich die Postler mehr als nur verdient hatten. Mit etwas mehr Engagement und Fortune in der ersten Hälfte hätte hier sogar ein Sieg herausspringen können. 
Zum Schluss möchte ich noch ein paar Worte zur Unparteiischen verlieren. Wie der geneigte Stammleser weiß, ist So´n Hafer weder homophob noch rassistisch, noch in irgendeiner Art diskriminierend. Auch aus diesem Grund, war man gespannt, was die Schiedsrichterin heute abliefern würde. 
Am Ende des Spieles fragte sich nicht nur der Autor, was sie da auf dem Platz zu suchen hatte. Für Außenstehende konnte sie nie das Gefühl vermitteln, dass sie das Spiel und die Spieler unter Kontrolle hat. Nicht nur, dass sie sehr fragwürdige Spielentscheidungen abpfiff, bei denen der Vorteil hätte laufen gelassen werden müssen, auch konnte sie sich mit Regelunkenntnis auszeichnen. Während des After-Game-Bierchens, verriet uns ein Spieler, dass nach ihrer Ansicht, Vorteil nicht am Strafraum zu pfeifen wäre. Eine Gelbe Karte für einen bereits ausgewechselten Spieler der Post und etliche weitere Kommentare von ihr, ließen sie nicht unbedingt im besten Licht dastehen. Hier sollte die Frage erlaubt sein, ob sie sich wirklich auf den Männerfussball fixieren muss, oder ob sie eventuell unter ihresgleichen besser aufgehoben wäre. Wie gesagt: Ich will hier niemanden diskriminieren, aber dass was sie geboten hat, war einfach mal nix!

Am Ende bleibt ein aprilliger Sonntagvormittag bei dem die Schwere der Verletzung des Muskauer Spielers selbst die grottige Leistung der Unparteiischen in den Hintergrund stellte.

Anwesender und Autor: Marcus Wiltzsch

Dienstag, 5. April 2016

Bannewitzer SV II. - VS Limbach 90 Birkenhain

3. April 2016

Wieder ist eine Woche ins Land gegangen und das erste tatsächliche Frühlingswochenende stand vor der Tür. Wie gewohnt stellte sich nicht die Frage ob, sondern wo gehafert werden sollte. Da der eine Teil des Autorenkollektives sich im Westen des Freistaates befand, Erzgebirge / Vogtland (Haarspalterei), oblag es mir höchstpersönlich, Fachwissen unter das geschundene Amateurfußballvolk zu bringen. Dem geneigten Stammleser dürfte nicht verborgen geblieben sein, dass unser Nachwuchs, und wenn er mal in die Puschen kommen würde, bald stimmberechtigter Autor, selbst seit einiger Zeit die Töppen als aktiver Spieler schnürt. Bis zum vergangenen Wochenende wurde allerdings kläglich versäumt einen seiner Auftritte vom Spielfeldrand in Betracht zu ziehen. Das sollte und musste sich ändern! 
Nachwuchs in Action
Freitagabend wurden mir bereits erste Ein- und Ausblicke zugetragen was genau einen denn erwartet wenn man sich die 2. Mannschaft des Bannewitzer SV zu Gemüte führt. Naja, ich war trotzdem da. Guter Dinge ging es dann also am Sonntagvormittag in die Spur auf einen bereits besuchten und somit leicht zu findenden Platz. Über die Anlage des Gastgebers wurde an anderer Stelle bereits berichtet . Weder an eben dieser noch an den sanitären Möglichkeiten hat sich irgendetwas getan. Dieser Umstand führt zu dem Schluss, dass an dieser Stelle eine Bewertung in den üblichen Kategorien nicht stattfindet. 
Keine Panik, keine Panik! das ein oder andere Wort über Speis und Trank und überhaupt wird schon noch fallen. Kaum wurde das Gelände der Blau-Weißen erreicht musste festgestellt werden, dass die heutige(n) Partie(n) nicht wie beim letzten Besuch auf dem Rasen ausgetragen werden sollte(n) sondern auf dem etwas höher gelegenem Kunstgeläuf. Da noch ein wenig Zeit bis zum Anpfiff zu überbrücken war, ließ es sich der Autor nicht nehmen das Vereinskneipchen, neben dem Rasenplatz, aufzusuchen. Wie schon beim ersten Besuch wurde sich auch dieses mal wieder verlaufen. Verwirrt und dem Verdursten nahe, fand man in den Katakomben des Gebäudes dann zum Glück noch eine weitere Menschenseele an. Diese konnte nicht nur Auskunft über den nächsten Ausweg geben sondern auch darüber, dass am Nebenplatz ein Ausschank mit Fassbier vorzufinden ist. Nun, es war warm und der Weg zu weit um ihn ein weiteres mal ohne Proviant zu wagen. Aber auch bei diesem Problem konnte mein Retter in der Not Abhilfe schaffen und verkaufte mir frohen Mutes zwei Pilsener aus der GLASflasche für je 1 €uro. Dies tat er mit dem Vermerk, dass ich die dann auch oben mit hinein nehmen könnte. Klar warum auch nicht?! 
Das Tageslicht wieder über mir ging es nun endlich zum Ort des Geschehens, wurde es doch auch höchste Zeit. Sportsmann wie man eben ist, nimmt man zwar den Seiten-/Spielereingang und ist dennoch gewillt den fälligen Eintritt am Besuchertor zu entrichten. 2,00 €uro, dass ist so schon OK und muss nicht weiter kommentiert werden. Was allerdings zu erwähnen ist, ist der Herr Einlasser/Ordner/Kassenwart und/oder Anstandswauwau in Personalunion, welcher mich bestimmt und anfangs noch höflich darauf hinwies, dass selbst mitgebrachte Flaschen draußen bleiben müssen. An sich ja keine schlechte Sache. Mal fix erklärt, dass die Flaschen beim Verein erstanden wurden, war er widerwillig bereit mir Einlass zu gewähren. Aber Moment! Kaum einen Meter gemacht wurde erneut darauf hingewiesen das die Flaschenware draußen bleiben müsste. Diesmal, weil ja Glasflaschen… Auch das ist so vertretbar. Wieder wurde argumentiert und erklärt wo denn die Glasware her käme und wer da so alles sagte, dass es schon in Ordnung wäre die mit rein zu nehmen. Die Zeit verstrich und ein Kompromiss wurde gefunden. Die Flaschen dürfen rein. ABER es darf nicht daraus getrunken werden. Das versteh wer will, es wurde sich gefügt. Die Brauereierzeugnisfachverkäuferin im Stand am Spielfeldrand stellte freundlicherweise Becher zur Verfügung. Problem gelöst! 
Gewissenhafte Recherchearbeit
Kommen wir nun zum eigentlichen Grund des Besuches, dem Spiel. Am heutigen, dem 17. Spieltag der 1. Kreisklasse West trafen der SV Bannewitz II. und der VS Limbach aufeinander. Anders ausgedrückt der Tabellendritte gegen den abgeschlagenen (zurecht wie sich zeigen sollte) Tabellenletzten. Klare Sache sollte man meinen. Das Spiel begann mit dem Nachwuchsautor, der namentlich lieber nicht noch einmal erwähnt werden möchte, in der Startformation. Linker Flügelstürmer, so wertet das geschulte Auge die Position. Die Anwesenheit vom Vollmitglied in spe stellte dann auch das Highlight der 1. Hälfte dar. Warum? Darum! 
Limbach legte eindrucksvoll dar, weshalb sie tabellarisch gesehen stehen, wo sie eben stehen. Das Spiel genoss nahezu meine ungeteilte Aufmerksamkeit und dennoch war nicht ein Passspiel der Gäste in der gegnerischen Hälfte zu erkennen. Das lag schlicht daran, dass sobald der VS, sagen wir um sportlich zu bleiben, in Ballbesitz kam, das Leder bedingungslos nach vorn gedroschen wurde. Oft wurde noch ein Name gebrüllt von einem Spieler für den das Spielgerät wohl gedacht war. Man sollte meinen, dass die Hausherren sich diesen Umstand zunutze machen und bis zum Pausentee noch 2-3 Buden markieren sollten. Doch so einfach ist das wohl nicht. Die Heim11 ließ sich von den unkonventionellen Methoden der Gäste anstecken und brachte nur wenig Zählbares auf den „Rasen“. Pässe wurden verschludert, es brauchte alles zu lange und man wurde den Eindruck nicht los, dass hier so gar nix passt. Die ein, oder andere Möglichkeit den Führungstreffer dann doch noch zu erzielen gab es durchaus. Nicht unerwähnt soll hier auch der Nachwuchs bleiben, der eine (und das aus neutraler Sicht!!) gute Leistung abgeliefert hat. In der Schule würde es heißen, er war stets bemüht. Eine der schlechtesten 1. Hälften der so`n hafer Historie neigte sich dem Ende. Fand aber keins da der Schiri, nur er wird wissen warum, ca. 5 Minuten nachspielen ließ. 0:0 zur Pause. 
Die Legende gibt klare Anweisungen!
Wo wir doch einmal beim Unparteiischen sind, auch er verdient der Worte wenige. Ein Original, so wird er bestimmt hier und da genannt. Anderswo munkelt man wahrscheinlich, dass er der Zunft seit Erfindung der Trillerpfeife angehört. Und wieder andere sagen, so zumindest die Anwesenden, dass er das Spiel nach bestem Wissen und seiner verbleibenden Möglichkeiten geleitet hat. Und alle haben ein bisschen Recht. Seiner Art war es zu verdanken, dass Spielerwechsel auch gern als Kaffeepause genutzt werden konnten. Auch war er es, der dafür sorgte, dass man auf dem Spielfeld motzen konnte wie man wollte ohne belangt zu werden. Auf seine Rechnung gilt es auch zu schreiben, dass trotz des wiederholten stumpfen In-die-Knochen-Gehen kein Akteur des Feldes verwiesen wurde. Gab es dann doch Gelb, fiel das in die Kategorie: fragwürdig. Und eben weil er das alles kann und davon ausgehen muss, dass es kein anderer bringt, geschweige denn versteht, kommentierte er auch jede einzelne getroffene Entscheidung. Aber ein Herz hat der Mann. So schenkte er den Gästen doch in der 2. Hälfte noch einen Strafstoß. 
Absolut unterhaltsam und hiermit, auch wenn erst April ist, mit dem Prädikat "Hafer Schiri des Jahres" ausgestattet. Spaß beiseite. Respekt an den betagten Mann das er immer noch aktiv ist und sich nur selten beirren lässt! 
Den zweiten Spielabschnitt möchte ich an dieser Stelle nur kurz umschreiben. Alles begann mit einem großen Reinfall. Nachwuchsautor LUKAS MÄDER und die TOP-Neuverpflichtung MORITZ LÖHMANN wurden ausgewechselt. Warum das wird ein andermal geklärt. Ob es an den Auswechslungen lag oder an taktischen Geniestreichen des Heimtrainers wird für immer ein Rätsel bleiben. Das Resultat spricht aber für sich. In nur 26. Minuten machten die Bannewitzer aus einem 0:0 ein 5:0! Martin Neubert, Florian König, Kai Mittag, erneut Martin Neubert und Bruno (Motzkus) Schneider sorgten für klare Verhältnisse. Das die Null hinten gehalten wurde, trotz des Strafstoßes, da gilt es sich entweder beim Schützen zu bedanken oder aber beim Keeper Richard Mehnert. Damit ist dieses Spiel mit einem Ergebnis selbst in dieser Höhe verdient beendet worden und der zwischenzeitliche  Tabellenerste aus Bannewitz darf guter Dinge nach vorne schauen. Für die mehr als nur abstiegsbedrohten Limbacher bleibt nur, vielleicht beim nächsten mal. 
Kleine Randnotiz zum Ende hin und Novum für so`n hafer obendrein. Tatsache wurde der Kapitän der Gäste kurz nach Wiederanpfiff ausgewechselt und siehe da kurz vor Ende dann auch wieder eingewechselt. Sachen gibt`s. 
Am Ende bleibt ein sehr unterhaltsamer Sonntagvormittag der wieder einmal Lust auf mehr macht!