Donnerstag, 15. Oktober 2015

FV Dresden 06 Laubegast - VfB Auerbach 1906

11. Oktober 2015

An diesem sonnigen aber trotzdem recht frischen Sonntagnachmittag begab es sich, dass das halbe Autorenkollektiv mit dem Drahtesel in Richtung Dresdner Osten bewegte. Da der schreibende Nachwuchs schon am Samstag in Bad Muskau weilte und der schreiende Nachwuchs die andere Hälfte der Stammredaktion auf Trab hielt, musste der Weg allein angetreten werden. Die leichte sportliche Betätigung sollte als Training für den 18.10. zählen, da der Autor es in dieser Woche leider etwas schleifen gelassen hat. 
Vor Ort angekommen wurde Kleingeld in Höhe von 4 €uro gegen eine schicke Eintrittskarte getauscht. Der erste Weg, wie immer, diente der Dehydrierungsbekämpfung. Also erst einmal an die kleine Holzhütte vor Ort und 2,50 €uro gegen 0,4 Liter Flüssigkeit auf Hopfenbasis eingelöst. Da wurde man auch schon vom ortsansässigen C-Jugendtrainer erkannt und auf ein Hausbier eingeladen. 
Professioneller Einlauf...
Relativ pünktlich zum Einlaufen der Mannschaften sicherte man sich seinen Platz auf Höhe der Mittellinie und konnte ein durchaus munteres Spiel auf Augenhöhe betrachten. Im Viertelfinale des Sachsenpokals standen sich hier der Landesklasse Ost Vertreter Laubegast und der Regionalligist aus dem Vogtland gegenüber. So wie der Autor wollten sich dieses Spektakulum 348 Zuschauer nicht entgehen lassen. Auch die Ultragruppierung, bestehend aus G- und F-Junioren stand wieder hinter dem Tor. Wie man später erfuhr, hatte man auf Seiten der Gastgeber nicht mit so einem Andrang gerechnet. Trotzdem wurde man hier, wie eigentlich immer, hervorragend beköstigt. Da der Stammleser aufmerksam ist, werde ich hier keine Bewertung in gewohnter so´n Hafer Manier vornehmen, da diese schon erfolgt ist und somit ein bewertungsfreier Besuch stattfand. Wer gern noch einmal die Bewertung wissen möchte, kann das in unserem allerersten Beitrag nachlesen.
So konnte sich also ganz dem Wetter, dem Bierkonsum und dem Fussballgucken hingegeben werden. Wie schon erwähnt, konnten die Hausherren, welche in Blau-Gelb antraten, lange Zeit mit den drei Klassen höher spielenden Gästen in schwarz-weiß mithalten. Und doch fiel das 1:0 für den Favoriten nach 18 Minuten durch Kevin Hampf. Relativ unnötig nach einem leichten Ballverlust auf den Außen. Danach fand die Laubegaster Mannschaft sehr schnell wieder zu ihrem Spiel und bot dem Regionalligisten lange Zeit Paroli. In der Halbzeitpause bekam man dann auch sein versprochenes Bier und so wurde das Spiel mit reichlich Plauderei von Früher, Ehemals und Heute zu Ende geschaut. Mit sehr viel Glück gelang den Gästen auch noch der Treffer zum 2:0. Durch eine weite Flanke (oder einen verunglückten Schuss) segelte der Ball eigentlich weit über das Tor. Doch nur eigentlich. Durch den heute sehr starken Wind nahm der Ball eine ungewöhnliche Flugkurve und landete am Lattenkreuz. Wieder war es Kevin Hampf, der richtig stand und dem Laubegaster Abwehrspieler Wartan Akopjan entwischte. Wie man nach dem Spiel beim Plauschen erfuhr, knickte der Verteidiger bei dieser Aktion unglücklich mit dem Knie um. Seine Gangart erinnerte danach auch mehr an Shuffleboard denn an Leistungssport. Auf diesem Wege wünscht so´n Hafer gute Besserung!
Sporadische Erwärmung in der Halbzeit
Das Spiel war zwar mit 2:0 verloren gegangen, trotzdem konnten die Hausherren mit erhobenen Häuptern aus diesem Spiel gehen und voller Zuversicht in den weiteren Ligaalltag starten.
Nach dem Spiel ist vor dem Bier und so wurde man von oben erwähnten C-Jugendtrainer noch in den Vereinseigenen Bierkeller eingeladen. Hier hat sich der Verein ein kleines eigenes Reich aufgebaut. Der Tresen besteht aus Bierkästen, die Möbel versprühen Oktoberfestcharme und die Stimmung ist sehr herzlich. Hier wurde mit A-Jugendtrainern, Vereinsikonen und Spielern gequatscht, getrunken und gelacht. Ein sehr schönes Erlebnis, welches zeigt, dass hier ein sympathischer Verein beheimatet ist.
Das soll es eigentlich auch schon vom neuerlichen Besuch in Laubegast gewesen sein. Ich hoffe, dass unsere Stammleser ebenfalls der Ansicht sind, dass ein Bericht auch ohne Bewertung lesenswert ist.

Am Ende bleibt ein Besuch in Laubegast, der definitiv nicht der Letzte gewesen ist.

Sonntag, 11. Oktober 2015

SG Jößnitz - 1.FC Rodewisch

03. Oktober 2015

Zu Beginn dieses Posts möchte ich dem CEO und Stammautoren Richard Gläsel ganz herzlich zur Geburt seiner zwei Mädchen gratulieren. Auf dass die beiden auch irgendwann einmal die Plätze der Umgebung unsicher machen werden. Da sich der Väter jetzt um dreckige Windeln und nicht mehr um dreckige Stutzen kümmern kann (darf, soll, muss...), sollte es an diesem 25. Einheitsfeiertag nur für die Hälfte des Autorenkollektives ins Vogtland gehen. 
Was selten in den Geschichtsbüchern zu lesen ist, ist die Tatsache, dass vor etwas mehr als 25 Jahren die friedliche Revolution von Plauen aus den Weg in die Deutsche Demokratische Republik fand. Daran erinnert nicht nur ein Schild an der Autobahn, sondern auch ein sogenanntes "Wendedenkmal" im Stadtzentrum. Dieses ist aus Spenden entstanden, für die viele Leute mehr oder weniger bewusst gesammelt haben.
Mit Zwulf ging es in etwas mehr als 90 Minuten die 168 Kilometer von der Landeshauptstadt ins vogtländische Weischlitz zu den Schwiegereltern in spe. Dort angekommen, gab es eine kleine aber feine Stärkung und kaum dass man es sich versah, saß man schon wieder im Auto und fuhr in das nördlich der Spitzenstadt Plauen gelegene Jößnitz. Das ist ein kleiner Ort, in dem die Welt noch in Ordnung ist. 
Vereinsgarage

Zum heutigen Achtelpokalfinale im Wernesgrüner Vogtlandpokal kam der Gegner aus dem etwa 30 Kilometer entfernten Rodewisch, dem Verein, bei dem ein gewisser Gerd Schädlich mit dem Fußballspielen angefangen hat.
Der Parkplatz war schnell gefunden und schon wurde Zwulf im Schatten einer Linde abgestellt. Von Weitem sah man schon, wie die Spieler sich warm liefen und die ersten Durstigen ihre Kehlen befeuchteten. Der erste Weg führte um die Sporthalle / Vereinsheim herum und schon stand man an der Eckfahne. Doch beim ersten Anblick des Platzes spielte einem das getrübte Auge einen Streich. Der Platz war schief! Doch nicht die Hirn-Augenfunktion war beeinträchtigt, sondern war das Geläuf tatsächlich einfach nur von vorn links nach hinten rechts abfallend. Nicht so eindeutig wir in Kürbitz anno 08/2014, aber doch schon recht auffällig. Da das Vogtland an sich eine sehr hügelige Gegend ist, kann das hier in Jößnitz als Sitte angesehen werden. Der nächste Weg führte, wie so oft, an die Tränke. An einem Bierwagen konnten alkoholfreie Getränke, genauso wie frisch gezapftes Bier und Radler erstanden werden. Lecker war es und mit zwei Euro auch verschmerzbar im Geldbeutel. Direkt daneben stand der Holzkohlegrill, welcher bei unserem Eintreffen noch mit dem Heißluftföhn bearbeitet wurde. Die fertig gebruzelten Fleischlichkeiten wurden in der Halbzeitpause getestet und ebenfalls für gut befunden. Die Wurst, hierzulande Roster genannt, war sehr delikat und das Steak, hierzulande ebenfalls Steak genannt, konnte überzeugen. Hier werden die Grillereien noch direkt beim Fleischer um die Ecke geordert oder wie in diesem Falle, vom Grillmeister selber mariniert. Das schmeckt einfach gut und ist dem Preis von je 2 Euro völlig angemessen. Einziger Kritikpunkt am heutigen Tage war eigentlich nur die Auswahl. Nur Steak und Roster sind leider nicht mehr als Standard. Daher gibt es hier nur 3,5 von 5 Bockwürsten.
erster Blick vom Parkplatz
 

Wie so oft musste das oben eingefüllte kühle Nass auch sobald wieder hinaus. So begab man sich also auf die Suche nach der Örtlichkeit. Um zu dieser zu gelangen, muss man sich in die oben schon erwähnte Turnhalle / Vereinsheim begeben, vorbei an Spieler - und Schirikabinen, die Vereinskneipe lässt man rechts liegen, am Behindertenklo vorbei und dann links sieht man die typischen Piktogramme, welche auf den Lokus hinweisen. Was schnell dahin geschrieben ist, kann sich bei stark gefüllter Blase zu einer Odyssee entwickeln, bei der man lieber die Siebenmeilenstiefel einpackt. Ist man dann endlich angekommen, erwartet einem ein sauberes, ordentlich großes Klo, auf dem man, wenn das Fenster geöffnet wird, auch das Spiel sehen kann. Die Auswahl zwischen Airwolf und Papierhandtuch stand hier gar nicht zur Debatte. Hier wurde Mann die Entscheidung abgenommen und es stand ausschließlich ein Frotteehandtuch und ein geöffneter Papierhandtuchspender zur Verfügung. Daumen hoch! Wobei das Handtuch aus Stoff lieber nicht benutzt werden sollte, da nicht ausgeschlossen ist, dass es das erste Spiel ungewaschen hier vor sich her hängt. Trotzdem eine ordentliche Leistung im Sanitärbereich! 4 von 5 Klobürsten.
Ominöses Handtuch

Der eigentliche Sinn unseres Besuches waren allerdings die 22 Mannen auf dem Spielfeld, welche an diesem schönen Spätsommertag um den Einzug in die nächste Pokalrunde kämpfen sollten. Und gekämpft haben sie wirklich!
Die Hausherren, welche heute in Grün und Weiß antraten, spielen im Ligabetrieb der Kreisliga Staffel 2. Die Gäste traten im schnieken Schwarz-Gold an und treten sonst in der Sparkassenvogtlandliga an. Auf dem Papier trafen somit zwei Mannschaften aufeinander, die durch zwei Spielklassen getrennt werden. Dieser Unterschied war am Ende auf dem Platz allerdings nicht zu erkennen. Die Gäste legten von Beginn an los wie die Feuerwehr und es war zu erkennen, dass sie ein Spiel auf ein Tor entwickeln wollten. Die Rodewischer wollten sofort klar machen, wer hier der Favorit ist. Allerdings konnten die Jößnitzer mit viel Kampf und Leidenschaft dagegenhalten. Mit fortlaufender Spieldauer egalisierten sich beide Mannschaften und so waren bis zum Pausentee Torraumszenen und hochkarrätige Torchancen Mangelware. Anscheinend fanden beide Trainer in den Kabinen die richtigen Worte und in der Zweiten Hälfte entstand ein rassiges und mitunter ruppiges Spiel.
Prall gefülltes Trophäenregal

Los ging der Torreigen in der 72. Minute, als die Hausherren wie aus dem Nichts in Führung gingen. Allerdings währte die Freude nur ganze acht Minuten, ehe die Gäste ausglichen. Das sollte es dann auch in den 90 Minuten gewesen sein. Noch zu erwähnen sind hier die fünf gelben Karten bis dahin. In dieser Statistik führten die Jößnitzer mit 3:2. Da wir hier allerdings beim Pokal waren, galt es noch zweimal 15 Minuten in der Verlängerung zu bestaunen. Hier erwischten die Gäste einen besseren Start und konnten in der 102. Minute zur erneuten Führung einnetzen. Aber hier hielt die Freude noch kürzer als vorher bei den Hausherren. Ganze zwei Minuten konnten sich die Rodewischer im Viertelfinale wähnen. In der 104. Spielminute konnten die Grün-Weißen die noch unter Torjubel stehenden Gäste überraschen und trafen zum 2:2. In der 108. Minute waren es erneut die Gäste, die nach einem schönen Spielzug über das halbe Feld zur Führung trafen. Bis zur 119. Minute standen sie mit einem Fuß in der nächsten Runde. Dann traf Vincent Schneider für die Hausherren zum vielumjubelten 3:3 Endstand. Das Tor wurde aus eventueller Abseitsposition erzielt, was dem ein oder anderen Gästespieler Rumpelstilzchen gegenüber dem Linienrichter spielen ließ. Das konnte dem Unparteiischen allerdings nicht aus der Reserve locken und nach einem Gespräch mit dem Schiedsrichter wurde das Tor gegeben. Das sich einige der Schwarz-Goldenen nicht wirklich im Griff hatten und teilweise derbe Worte fallen ließen, soll hier nur am Rande Erwähnung finden. Trotz allem Gemeckeres konnten die Hausherren die Gelbe Karten Statistik mit 5:4 für sich entscheiden. Nun sollte zum ersten Mal in der so´n Hafer Geschichte ein Elfmeterschießen zur Entscheidungsfindung beitragen. Ganz so spektakulär war es am Ende doch nicht... So viel soll gesagt werden: Die Jößnitzer sollten einfach besser Schießen üben. Am Ende stand es 7:5 für den 1.FC Rodewisch, die sich damit berechtigte Hoffnung auf einen Pokaltriumph machen können. Für die SG Jößnitz kann man nur tröstende Worte über haben. Starker Kampf und trotzdem verloren. Schade! 
Dem geneigten Leser wird aufgefallen sein, dass noch eine Bewertung aussteht. Richtig! Die Tribünen. Der Sportplatz liegt wie oben beschrieben relativ zentral im Dorf. Anreisemöglichkeiten gibt es zweierlei. Entweder mit dem Auto oder per pedes. Ansonsten besticht das Feld mit einem Naturrasen und mit allerlei Werbebanden. Dazu noch die angesprochene Neigung. Das war es auch schon, kaum Sitzmöglichkeiten und keine Tribünen im eigentlichen Sinne. Recht unspektakulär im Großen und Ganzen. Dafür noch zwei €uro Eintritt zu berappen ist schon sehr preisintensiv. Daher gibt es hier nur 2 von 5 Tribünenpunkten. 

Am Ende bleibt ein schöner Spätsommertag im Vogtland und die Erkenntnis, dass der Pokal manchmal doch nicht seine eigenen Gesetze hat.