Montag, 26. Mai 2014

SV Eintracht Dobritz 1950 – FV Dresden Süd-West

25.05.2014
Europa hat gewählt! Dem Aufruf der europäischen Wertegemeinschaft folgend, trat auch die so`n Hafer Redaktion den Gang zur Urne an. Nach getaner Arbeit dann das Vergnügen. Bei schönstem Wetter und mit hohen Erwartungen im Gepäck machte sich das versammelte Autorenkollektiv auf den Weg zur Sportanlage Breitscheidstraße. Noch nie hier zu Gast gewesen, standen wir vor dem großen Unbekannten. Am Empfangshäuschen begrüßte uns die Kassenmagd allerdings so freundlich, dass sofort ein Gefühl der Vertrautheit entstand. Jene Freundlichkeit machte es schließlich auch leichter den Eintrittspreis von satten 3,- €uro zu entrichten.
schön anzusehende Haupttribüne
Schon auf den ersten Metern wurde klar, hier ist die Welt noch in Ordnung. Sehr gepflegte Anlage, ein Sprecherturm eingerahmt von zwei schön anzusehenden und überdachten Haupttribünen. Der erste Eindruck von außen wurde direkt zum Anlass genommen auch das Innere des Vereinslokals zu bestaunen. Urig trifft es wohl am besten. Fanschals und Trikots aus aller Herren Länder schmücken das Interieure des Kneipchens und geben einem das Gefühl, genau hier, richtig zu sein. Wie üblich wurden noch vor Spielbeginn die ersten Rahmen-Kriterien zur späteren Urteilsvergabe geprüft. Neben dem üblichen Flaschenbierchen wurde auch frisch Gezapftes, Wein, Kaffee, AfG´s und Schnäpsl offeriert. Zum Standard gehört, wie jeder weiß, die Bocki zum kleinen Preis. So auch hier, allerdings wies uns der sehr zuvorkommende Wirt freundlichst darauf hin, dass es doch auch lecker Bratwurst gebe. „Da brauchen wir doch nich grilln, wenn ihr dann Bocki wollt“ Recht hat er! Den Grill einmal angeworfen, gab es dem entsprechend auch Steak, sowie unabhängig vom Rost auch belegte Brötchen. Das von uns geprüfte Glut-Gut wurde für hervorragend befunden und so vergeben wir hier sehr gerne 4 von 5 möglichen Bockwürsten! Weiter so! Platz genommen auf der Heim Tribüne begann ein Spiel, welches in die Analen der so`n Hafer Geschichte eingehen sollte. Zwei stark aufspielende Mannschaften sorgten für ein sehr abwechslungsreiches und kurzweiliges Spiel. Die meisten Spielanteile lagen bei der Gastmannschaft, die durch teilweise äußerst ansehnliche Spielzüge und guten Kombinationsfußball glänzte. Der Gastgeber schien dem nicht immer gewachsen zu sein und versuchte das Spiel zu verschleppen. Mit Erfolg, das Aufbauspiel einmal gestört, gelang es der Dobritzer Eintracht das nur wenig unverdiente 1:0 zu erzielen.
stark begrenzte Örtlichkeiten
Mit dem Pfiff des Schiris ging es für die Akteure in die Kabinen und für die Autoren zurück ins Casino. Die hier getesteten Örtlichkeiten konnten weder durch Größe noch durch allzu große Reinlichkeit überzeugen. Sei es drum, was Mann braucht war da und so gibt es 2 von 5 Klobürsten. Die zweite Hälfte wurde angepfiffen und sollte kurz darauf wieder unterbrochen werden. Kaum 5 Minuten gespielt war es ein lauter Schrei der das Spiel zum Erliegen brachte. Der 14`er von Süd-West lag auf Höhe des Mittelkreises und gab lediglich Schmerzenslaute von sich. Nach minutenlanger, notdürftiger Behandlung auf dem Platz wurde er dann von seinen Mitspielern vom Feld getragen. Selbst war es ihm nicht möglich seine Füße auf den Boden zu bringen. 10 Minuten später, kam der Sanitäter. Der endgültige Abtransport erfolgte dann durch einen Krankenwagen. So`n Hafer wünscht dem Sportkameraden Christoph Thiele gute Besserung und eine schnelle Genesung.
Gute Besserung!
20 Minuten nach Wiederanpfiff der Partie traf Süd-West dann auch zum verdienten Ausgleich. Die Freude darüber war allerdings nur von kurzer Dauer. Bereits zwei Minuten später kam es zur erneuten Führung der Hausherren. Ab diesem Zeitpunkt waren es nur noch die Männer aus dem Dresdner Süden die spielten. Das Spiel entwickelte sich zu einem hitzigen Anrennen mit viel Leidenschaft und Zug zum Tor. Sechs Minuten Nachspielzeit wurden vom Referee angezeigt. Der Gäste Keeper, angestachelt vom Ablaufen der Spielzeit begab sich nun mit nach vorn. Vergebens! Abpfiff und 2:1 Endstand. Während sich die Eintracht über den nun greifbar nahen Klassenerhalt freute, war es besagter Keeper der seinem Frust freien Lauf lies. Seine Emotionen nicht im Griff, zertrat er einen zur Erfrischung bereitgestellten Wassereimer. Nach einigem Gerangel und wirrem Umhergebrülle erhielt er dafür noch nach Ende des Spiels die Ampelkarte! Gelb-Rot nach Abpfiff!
10 Minuten später kam auch
schon der Sanitäter...
Zum Schluss gilt es noch Tribünen zu verteilen. Die schöne Anlage und die große Haupttribüne sind ebenso Pluspunkte, wie die sehr gute Stimmung und Freundlichkeit vor Ort. Die Anreise stellt keine große Herausforderung dar, S-Bahn, Strassenbahn und Bus stehen zur Verfügung. Optionen den privaten PKW auf dem Vereinsgelände abzustellen konnten wir zwar nicht sichten, aber in unmittelbarer Nähe gibt es doch reichlich Auswahl. 3,- €uro Eintritt sind angesichts des Gesamtpaketes völlig legitim und sind nicht negativ zu werten. 3,5 Tribünen vergeben wir gerne, mit der Annahme dass hier noch mehr drin ist. Sollte eingangs erwähnter Sprecherturm bezogen sein und ein wenig Unterhaltung in spielfreier Zeit geboten wird, ist das locker 1 Punkt mehr! Am Ende bleibt, ein Spielbesuch auf schönem Grund der so schnell nicht vergessen wird und Lust auf mehr macht!


Anwesende und Autoren: Richard Gläsel & Marcus Wiltzsch

Freitag, 23. Mai 2014

SG Dölzschen 1928 e.V. - SSV Turbine Dresden

21.05.2014
Mittwochabend und der Wonnemonat Mai zeigt sich von seiner schönsten Seite. Während 1/3 der Stadt sich an Elbwiesen und Parks der Stadt tümmelt, ein weiteres Drittel Biergärten und Eisdielen okkupiert und der letzte Teil damit beschäftigt ist sich auf eine Rennsportveranstaltung eines hiesigen Discountermoguls vorzubereiten, ist es erneut das Autorenkollektiv welches sich dem knallharten Geschäft der Berichterstattung widmet. Bei gefühlten 50 Grad startete die zwar unkomplizierte, aber zeitintensive Anreise mit Hilfe der zur Verfügung gestellten rollenden Sauna. 30 Minuten zehrende Fahrt später erreichten wir unser Ziel, Dölzschen.
Hartmieze in Action!
Es sollte ein weiterer Meilenstein der soˋn Hafer Geschichte werden, den erstmals wurde ein Altherrenspiel besucht und im Anschluss auch darüber berichtet. Das Training der Bambinis ging zeitgleich mit unserem Betreten zu Ende und so mussten wir feststellen, dass nicht etwa Zuschauer sich auf das bevorstehende Spiel freuten, nein es waren Spielermütter und Väter die ihren jungen Talenten zusahen. Kaum waren die Kleinen in den Kabinen verschwunden waren wir also die vorerst einzigen Besucher. Der hohen Temperatur und der allgegenwärtigen Angst vor Dehydrierung mussten auch wir Tribut zollen. Also auf ins Vereinscasino. Beim Betreten galt es einen türstehergleichen Mann zu passieren der in sein Handy vertieft mitten im Eingang stand. Es sollte sich nur wenige Augenblicke später herausstellen, dass eben dieser, auch der hier ansässige Kneipier ist. Seinen Posten letztendlich bezogen, wurden wir kurzer Hand ignoriert. Gefühlte 10 Minuten später wurden wir dann doch wahrgenommen und mit den warmherzigen Worten: "Die meisten sagen ja Hallo, wenns se in ne Kneipe kommen" begrüßt. Ohne weiteres Tamm Tamm stellte er sein Verkaufstalent schliesslich unter Beweis. "Becks, Feldi oder Radeberger?" Alle 1,20€uro. Damit war die Angebotspalette auch nahezu erschöpft. Nur auf energische Nachfrage hin konnte noch ein Paar Wiener ausgehändigt werden. Auf den Geschmack dieses Wurstproduktes wird hier nicht weiter eingegangen. Das Urteil als solches ist vernichtend genug. 1 von 5 Bockwürsten! In freudiger Erwartung nahmen wir unseren Platz ein. Kaum gesessen kam es zu einem weiteren Novum. Wir mussten feststellen das die Vereinsjugend nicht nur zum Training da war. Nein, unter dem Vorwand uns einen WM-Spielplan zu schenken wurden uns Wahlprogramme einer an dieser Stelle nicht weiter genannten Christlich-Demokratischen Partei untergejubelt.
eigenwillige Tribünengestaltung
Dass der Junge nich wusste was er da verteilt, war ihm anzusehen. Umso schlimmer also, diese Kinder für parteiliche Zwecke zu instrumentalisieren. Sport mag ein Bindeglied zur Politik darstellen, aber wenn dann doch bitte neutral und wenigstens von auch Wahlberechtigten Personen dargeboten! Das Spiel, als eigentliches Hauptereigniss eines jeden Besuchs verdient der Worte nicht viel. Das "Hoch-Licht" der 1. Halbzeit bestand aus einem verunglückten Ball, welcher den Schiri am Kopf traf. Turbine konnte uns auf sehr eindrucksvolle Art und Weise darlegen, warum genau sie gegen den Abstieg spielen. Die gefährlichste Aktion der Gastmannschaft war das Resultat eines Querschlägers. Die darauf folgende Chance wusste der SG-D Keeper (Insider nennen ihn "Onkel Jan") durch seinen beherzten Einsatz allerdings souverän zu klären. Das Ende der ersten Halbzeit wurde von der mittlerweile zuschauenden 1. Männermannschaft Dölzschens und uns herbeigesehnt. Kaum war es soweit, konnten die sanitären Anlagen begutachtet werden. Zwei Pissoirs, ein Klo, Seife im dafür vorgesehenen Spender und Papierhandtücher. Alles relativ klein aber immerhin oberflächlich sauber. Dennoch nur 2 von 5 Klobürsten. Um hier mehr zu erreichen fehlt es an der notwendigen "Hardware".
vorhandene "Hardware"
Die 2. Spielhälfte wurde FAST angepfiffen und wieder war es der Schiri, der den ersten Höhepunkt für sich verbuchen konnte. Kaum hatten beide Teams Stellung bezogen, rannte dieser zurück in die Kabine. Stift vergessen, der Klassiker. 45 weitere Minuten lang versuchten die Gastgeber vergeblich einen Weg durch das spielzerstörende Gewusel vom SSV zu finden. Turbine wohl in Gedanken schon auf dem Heimweg, sich über einen Punkt freuend, wurde dann doch unaufmerksam. Und so wurde einmal mehr eine Geschichte geschrieben, die so nur der Fußball schreiben kann. Das permanente Anlaufen wurde mit dem letzten Spielzug der Partie belohnt. Das Geburtstagskind höchstpersönlich netzte mit dem Schlusspfiff zum verdienten 1:0 Siegtor ein. Nicht unerwähnt sollte bleiben, dass das heutige Spiel auf einem der wenigen noch verbliebenen Hartplätze der Stadt stattfand. Eben diese Schleifscheibe verleiht dem gesamtem Gelände einen ganz eigenen Charme. Zusammen mit der, vom Kneiper abgesehen, sehr familiären Atmosphäre und den punktuell installierten Sitzmöglichkeiten geben wir hier gern 3 von 5 Tribünenpunkten.
Am Ende bleibt, ein Ereigniss armes Spiel mit einem verdienten Sieger und die Erkentniss das Dölzschen wohl kaum mehr als einen Besuch Wert ist.

Anwesende & Autoren: Richard Gläsel, Marcus Wiltzsch

Dienstag, 20. Mai 2014

FV Hafen Dresden - FV Dresden Laubegast II.


18.05.2014 Sonntagvormittag und nach langer Zeit des Wartens ist es endlich wieder soweit, Hafern! Sorgfältiger Recherche ist es zu verdanken, dass sich das Autorenkollektiv auf bis dato noch nicht gemeinsam besuchten Grund begab. Lange Rede kurzer Sinn, ab in die gelbe Droschke des Vertrauens und auf zum Sportplatz Saalhausener Strasse. Das Kunstgeläuf des FV Hafen liegt nicht wie es der Name vermuten ließe in der Nähe von Elbe, Teich oder Tümpel, sondern fernab von jeglicher Aquakultur in Mitten der Stadt. Schon von weitem war das vertraute Geschrei und Gebrüll zu vernehmen, welches wie Musik in unseren Ohren klingt.
Sportanlage Saalhausener Straße
Die 2. Mannschaft der Hafeneraner war in den letzten Zügen ihres Heimspiels. So blieb Zeit genug in aller Ruhe den durch seine Binde deutlich zu erkennenden Einlasser/ Ordner/ Vereinsikone für einen Betrag von 1,50 €uro zu passieren. Kaum betreten, schon zog uns das lokale Büdchen mit seiner einladenden Karte in seinen Bann. Klassiker wie Bocki und Wiener wurden ebenso offeriert, wie auch das eigentlich standesgemäße Fischbrötchen. Doch damit nicht genug, auch Bulettensemmel, belegte Stulle und Schnitzelbrötchen (dazu später mehr) wurden fachgerecht und freundlich angepriesen.
Angebotstafel
Dass Bierchen zum Aufgebot des Bauchladens gehört, erklärt sich von selbst. Hassi, Feldi, Radi und Co. gab es genauso zu erwerben wie auch Pfeffi, Kümmi, Kaffee und Cappu (alles 1,50 €uro). Alles in allem also gut und gerne 4 von 5 Bockwürsten. ABER wer Schnitzelbrötchen für 1,50 € anbietet, weiß was er verkauft und wer eben dieses erwirbt, weiß das auch. Und zwar kaltes „Analog“ Fleisch in gelber Panade und äußerst fragwürdiger Fleischfarbe. Also das doch entweder verbessern oder direkt weglassen. So nur 3,5 von 5 Bockwürsten. Kommen wir zum Spiel. Die erste Hälfte wurde mit leichter Verspätung vom wohl jüngsten Schiri, und höchstwahrscheinlich dem kleinsten Menschen der Welt, aller Zeiten angepfiffen. Beide Mannschaften fanden mehr schlecht als recht ins Spiel. Während die Gäste es von Anfang an mit der Methode Ball lang, schnell, nach vorne weg versuchten, bemühten sich die Gastgeber ihr Spiel aufzubauen. Hafen präsentierte sich gegen den Aufstiegsaspiranten aus dem Dresdner Westen besser und ging so auch verdient in Führung. Nun stellte allerdings auch Laubegast fest, dass es durchaus erlaubt ist mehr als nur 3 Ballkontakte pro Angriffsversuch zu verwenden und glich so noch vor dem Pausenpfiff aus. Jener Pfiff war das Startsignal sich den sanitären Einrichtungen zu widmen. Von außen unkenntlich gemacht, musste erneut der Ordner mit seinem schier endlosen Wissen herhalten, um die Örtlichkeiten überhaupt zu finden. Kaum betreten, Ernüchterung… Lediglich aus Ermangelung an Optionen wurde hier sein Geschäft verrichtet. Dreckige Klos, keine Seife. Die Wände waren noch schemenhaft hinter der Decke aus Spinnenweben zu erkennen und das Handtuch, das EINE, hat vermutlich auch schon den ein oder anderen Spieltag ungewaschen hinter sich.
Sauberkeit ist relativ!
Dass sich unmittelbar hinter dem Pissoir die offenstehende Rumpelkammer des Vereins befand, machte das Bild komplett. Nur durch das Bereitstellen der Möglichkeit Wasser zu lassen, gibt es hier 1 von 5 Punkten in der Klobürstenskala. Der Worte genug… 2. Halbzeit. Alles was Hafen in der 1. Hälfte noch richtig gemacht hatte, haben sie dann während der 2. Spielzeit eingestellt. Laubegast machte jetzt das Spiel wie man es von Anfang an erwartet hätte. Wie aus dem Nichts dann aber doch die erneute Führung für die Heimmannschaft. Dem Spielverlauf entsprechend vom Punkt. Die kalte Dusche war das allerdings nicht. Quasi im Gegenzug fiel der Ausgleich. Hafen gab sich mit dem Remis zufrieden und nach vergeblichem Anrennen schloss sich die Truppe aus Laubegast dem an. 2:2 Endstand. Zu guter Letzt noch die Tribünenwertung. Parkplätze gibt es in unmittelbarer Umgebung reichlich und auch die Anreise, wie von uns getestet, mit den Öffi`s gestaltet sich problemlos. Schade, dass der noch vor einigen Jahren vorhandene Echtrasen durch die Kunst ersetzt wurde. So geht viel verloren. Die offizielle Zuschauerzahl von 40 Personen und das zwar Vorhandensein von Flutlichtmasten, wenn auch ohne Illuminierungsgut, sorgt in Verbindung mit einem sehr angenehmen Eintrittspreis und guter Stimmung bei 
schlechtem Wetter so für die finale Wertung: 3 von 5 Tribünen.
Am Ende bleibt ein zwar verregneter Tag, aber durch ein ansehnliches Spiel auch die wieder aufgehende Sonne im Herzen eines jeden Haferers.

Anwesende & Autoren: Richard Gläsel, Marcus Wiltzsch