Montag, 21. September 2015

SV Lichtenberg - SpVgg Grün-Weiß Coswig

13. September 2015

So schnell der Sommer auch gekommen ist, genauso plötzlich droht er zu verschwinden. Um die letzten warmen Sonnenstrahlen zu nutzen und das Wochenende mit einer sinnvollen Freizeitbeschäftigung ausklingen zu lassen, ging es für das alteingesessene Autorenkollektiv ins erzgebirgische Lichtenberg. 
Vereinshaus mit integriertem Speiselokal

Die Anreise wurde wie das letzte Mal auch mit Zwulf angetreten. Dank einer Mischung aus häuslicher Recherche, Handyempfang und etwas Glück konnte der Sportplatz, auf dem die oben genannte Begegnung ausgetragen wurde, gefunden werden. Malerisch gelegen am Ende einer Straße, links eine Schule, rechts Gehöfte der umliegenden Ackersmänner und oben auf dem Hügel der Sportplatz der selbsternannten Wölfe im Schafspelz. Wie oben schon erwähnt, konnte das Wetter mit unserem fahrbaren Untersatz um die Wette strahlen. Dieser musste über Bergstraßen, vorbei an Burgen und Feldern, um die knapp 60 Kilometer in etwas mehr als einer Stunde zu bewältigen. Andere Anreisemodalitäten wurden von uns nicht weiter beleuchtet. Allerdings kann das Umfeld und somit der stadionnahe Parkplatz auch mit dem Bus erreicht werden, was von der Gastmannschaft getestet wurde. 
Direkt an der Eckfahne fand sich die VIP-Bank. In herrlichem himmelblau lackiert wartete sie nur darauf, dass sich die Autoren auch sogleich auf ihr niederließen. 
VIP-Bank im Vordergrund wurde vorgewärmt
Das Stadion kann in allen Belangen überzeugen. Die Hintertortribünen warten mit zwei Fangnetzen auf. Diese sind auch mehr als nötig. Nicht unbedingt auf Grund der fussballerischen Fähigkeiten der Teilnehmer, eher bedingt durch die landschaftliche Anordnung von Hügeln und Hängen. Etwa fünf Meter hinter dem Tor fällt das Gelände etwa zehn Meter nach unten ab und eventuell dahin rollende Bälle finden sich an der oben beschriebenen Schule wieder. An dieser Stelle wurde also mitgedacht, Pluspunkt! Weiterhin kann das Areal rund um das frische Grün mit einem schönen, urigen Vereinshaus typischer erzgebirgischer Spitzdachbauart aufwarten. Vor dem Casino befinden sich zwei Reihen mit Holzbänken, die am heutigen Sonntag exakt 205 Zuschauer beherbergten. Diese Holzbänke fanden sich immer wieder vereinzelt rund um den Rasen wieder. Außerdem gab es den typischen Fensterverkauf, einen niedlichen Biergarten und einen hochmotivierten Stadionsprecher zu bestaunen. Die "Gegengeraden" hatte ein Geländer und die Spielerbänke zu bieten. Des Weiteren führte ein Weg auf die vielen weithin sichtbaren Felder. Zum oben erwähnten Stadionsprecher muss gesagt werden, dass er die Zeit vor, während und nach dem Spiel recht kurzweilig gestaltete. Seine Ansprachen beinhalteten neben fundiertem Wissen zu den anderen Mannschaften des Heimvereins auch noch einen  unterschwelligen Humor, der, wenn beabsichtigt, großartig und herausragend witzig daher kam. Der geneigte Stammleser weiß, was jetzt folgt: Die Tribünenbewertung! Bei so einem schönen Naturgrün, dem Stadion, der Landschaft und den Mülleimern, die wie Vogelhäuschen aussehen, kann es nur eine Antwort geben. So´n Hafer verteilt hier volle 5 von 5 Tribünen.
Agrarwirtschaft als Industriezweig
im Hintergrund
Zum Start also gar nicht so schlecht. Natürlich ging es für den durstigen Autor nach der ersten Standortbegehung zur Tränke. Aus einem Fenster heraus wurde man freundlich begrüßt und ohne weitere Wartezeit wurde die bestellten Getränke gegen Entlohnung herüber gereicht. Das Bier und Radler konnte zum durchschnittlichen Preis von 1,50 €uro pro Flasche erstanden werden. Wer trinkt, der hat auch Hunger! Gemäß dieses Ausspruches suchten die Autoren auch direkt nach der Getränkebestellung die Essensausgabe auf. Dort konnte ein echter Holzkohlegrill ausgemacht werden, zu dessen Betrieb mindestens 150 Jahre Erfahrung zur Verfügung standen. Die beiden Herren machten Ihren Job wirklich gut und konnten den Anwesenden eine äußerst delikate Rostbratwurst überreichen. Diese 2,00 €uro übergab man gern und waren für dieses Geschmackserlebnis absolut gerechtfertigt. Neben Kaffee, Weinschorle und frisch Gezapftem aus dem Biergarten, konnte auch Speiseeis am Stiel erworben werden. Dem Wetter eben voll und ganz angemessen. Natürlich konnte nicht alles getestet werden. Alles in allem kann es hier nur 5 von 5 Bockwürsten geben. Die nicht ausgeschriebene Fischsemmel können wir bei diesem Angebot getrost außer Acht lassen.
Nach getaner Arbeit an der Theke muss auch noch die weiße Ware getestet werden. Auch hier wurde man positiv überrascht. Im Keller des Vereinshauses fand man drei gekachelte Räume vor. Davon waren zwei den männlichen Anwesenden vorbehalten. Die sanitären Einrichtungen konnten durch angenehmen Duft und eine bisher noch nicht erlebte Dekoflut überzeugen. Desweiteren gab es stilecht Papierhandtücher und auf einen blöden Airwolf wurde dankenswerterweise verzichtet. Wie sich nach Spielende herausstellte, konnte die Keramik der schieren Zuschauermasse nicht standhalten und es bildeten sich Warteschlangen vor den Türen. Daher muss leider ein Punkt abgezogen werden und es gibt hier 4 von 5 Klobürsten.
Dekowahn mit Dufterfrischung

Der eigentliche Sinn unseres Besuches war also erledigt und nun konnte sich dem Fussballspiel gewidmet werden. Die Partie begann äußerst unterhaltsam und schon in der ersten Spielminute konnte der Coswiger Toptorjäger wieder einmal den Ball im Netz zappeln lassen. Richard Penicka setzte mit seinem sechsten Saisontreffer den Status des Favoriten unter Beweis stellen. Allerdings sollte es nur weitere drei Minuten dauern, ehe die Hausherren den Ausgleichstreffer erzielen sollten. 1:1 also nach nur vier gespielten Minuten. In der nächsten Zeit wollten die Grün-Weißen die erneute Führung herbeiführen. In der 20. Spielminute sollte es nach einer eher unberechtigten Roten Karte für die Gäste schwer werden. Nach einer Rangelei schupst ein Spieler den anderen, der eine fällt und der Schiri pfeift. So ist Fussball! In der 31. Minute war es erneut Robert Miersch, der für die Hausherren traf und den Rückstand in eine Führung ummünzte. Kurz vor der Pause gab es erneut eine Rote Karte für die Gäste, die für Aufregung unter den zahlreichen Fans der Grün-Weißen sorgte. Nach einer Diskussion unter Spielern schubst wieder ein Spieler der Coswiger einen Lichtenberger Spieler direkt vor den Augen des Unparteiischen und sieht zurecht die Arschkarte. Nun war es schwer, die Favoritenrolle aufrecht zu erhalten und mit 9 gegen 11 auf dem Platz zu bestehen. In der zweiten Hälfte versuchten die Gäste gegen die Hausherren zu bestehen, was auch bis zur 75. Minute gelang. Danach war die Luft raus und die Gäste unterlagen am Ende mit 4:1 durch das zweite Tor von Swen Häuser binnen zehn Minuten. Interessant wäre gewesen, wie das Spiel mit 11 gegen 11 ausgegangen wäre. Hätte, hätte Fahrradkette.
Am Ende bleibt ein Spiel, welches so manche Überraschung für alle Beteiligten parat hielt und ein Platz, der die Spitzenbewertung auch verdient hat.