Dienstag, 5. April 2016

Bannewitzer SV II. - VS Limbach 90 Birkenhain

3. April 2016

Wieder ist eine Woche ins Land gegangen und das erste tatsächliche Frühlingswochenende stand vor der Tür. Wie gewohnt stellte sich nicht die Frage ob, sondern wo gehafert werden sollte. Da der eine Teil des Autorenkollektives sich im Westen des Freistaates befand, Erzgebirge / Vogtland (Haarspalterei), oblag es mir höchstpersönlich, Fachwissen unter das geschundene Amateurfußballvolk zu bringen. Dem geneigten Stammleser dürfte nicht verborgen geblieben sein, dass unser Nachwuchs, und wenn er mal in die Puschen kommen würde, bald stimmberechtigter Autor, selbst seit einiger Zeit die Töppen als aktiver Spieler schnürt. Bis zum vergangenen Wochenende wurde allerdings kläglich versäumt einen seiner Auftritte vom Spielfeldrand in Betracht zu ziehen. Das sollte und musste sich ändern! 
Nachwuchs in Action
Freitagabend wurden mir bereits erste Ein- und Ausblicke zugetragen was genau einen denn erwartet wenn man sich die 2. Mannschaft des Bannewitzer SV zu Gemüte führt. Naja, ich war trotzdem da. Guter Dinge ging es dann also am Sonntagvormittag in die Spur auf einen bereits besuchten und somit leicht zu findenden Platz. Über die Anlage des Gastgebers wurde an anderer Stelle bereits berichtet . Weder an eben dieser noch an den sanitären Möglichkeiten hat sich irgendetwas getan. Dieser Umstand führt zu dem Schluss, dass an dieser Stelle eine Bewertung in den üblichen Kategorien nicht stattfindet. 
Keine Panik, keine Panik! das ein oder andere Wort über Speis und Trank und überhaupt wird schon noch fallen. Kaum wurde das Gelände der Blau-Weißen erreicht musste festgestellt werden, dass die heutige(n) Partie(n) nicht wie beim letzten Besuch auf dem Rasen ausgetragen werden sollte(n) sondern auf dem etwas höher gelegenem Kunstgeläuf. Da noch ein wenig Zeit bis zum Anpfiff zu überbrücken war, ließ es sich der Autor nicht nehmen das Vereinskneipchen, neben dem Rasenplatz, aufzusuchen. Wie schon beim ersten Besuch wurde sich auch dieses mal wieder verlaufen. Verwirrt und dem Verdursten nahe, fand man in den Katakomben des Gebäudes dann zum Glück noch eine weitere Menschenseele an. Diese konnte nicht nur Auskunft über den nächsten Ausweg geben sondern auch darüber, dass am Nebenplatz ein Ausschank mit Fassbier vorzufinden ist. Nun, es war warm und der Weg zu weit um ihn ein weiteres mal ohne Proviant zu wagen. Aber auch bei diesem Problem konnte mein Retter in der Not Abhilfe schaffen und verkaufte mir frohen Mutes zwei Pilsener aus der GLASflasche für je 1 €uro. Dies tat er mit dem Vermerk, dass ich die dann auch oben mit hinein nehmen könnte. Klar warum auch nicht?! 
Das Tageslicht wieder über mir ging es nun endlich zum Ort des Geschehens, wurde es doch auch höchste Zeit. Sportsmann wie man eben ist, nimmt man zwar den Seiten-/Spielereingang und ist dennoch gewillt den fälligen Eintritt am Besuchertor zu entrichten. 2,00 €uro, dass ist so schon OK und muss nicht weiter kommentiert werden. Was allerdings zu erwähnen ist, ist der Herr Einlasser/Ordner/Kassenwart und/oder Anstandswauwau in Personalunion, welcher mich bestimmt und anfangs noch höflich darauf hinwies, dass selbst mitgebrachte Flaschen draußen bleiben müssen. An sich ja keine schlechte Sache. Mal fix erklärt, dass die Flaschen beim Verein erstanden wurden, war er widerwillig bereit mir Einlass zu gewähren. Aber Moment! Kaum einen Meter gemacht wurde erneut darauf hingewiesen das die Flaschenware draußen bleiben müsste. Diesmal, weil ja Glasflaschen… Auch das ist so vertretbar. Wieder wurde argumentiert und erklärt wo denn die Glasware her käme und wer da so alles sagte, dass es schon in Ordnung wäre die mit rein zu nehmen. Die Zeit verstrich und ein Kompromiss wurde gefunden. Die Flaschen dürfen rein. ABER es darf nicht daraus getrunken werden. Das versteh wer will, es wurde sich gefügt. Die Brauereierzeugnisfachverkäuferin im Stand am Spielfeldrand stellte freundlicherweise Becher zur Verfügung. Problem gelöst! 
Gewissenhafte Recherchearbeit
Kommen wir nun zum eigentlichen Grund des Besuches, dem Spiel. Am heutigen, dem 17. Spieltag der 1. Kreisklasse West trafen der SV Bannewitz II. und der VS Limbach aufeinander. Anders ausgedrückt der Tabellendritte gegen den abgeschlagenen (zurecht wie sich zeigen sollte) Tabellenletzten. Klare Sache sollte man meinen. Das Spiel begann mit dem Nachwuchsautor, der namentlich lieber nicht noch einmal erwähnt werden möchte, in der Startformation. Linker Flügelstürmer, so wertet das geschulte Auge die Position. Die Anwesenheit vom Vollmitglied in spe stellte dann auch das Highlight der 1. Hälfte dar. Warum? Darum! 
Limbach legte eindrucksvoll dar, weshalb sie tabellarisch gesehen stehen, wo sie eben stehen. Das Spiel genoss nahezu meine ungeteilte Aufmerksamkeit und dennoch war nicht ein Passspiel der Gäste in der gegnerischen Hälfte zu erkennen. Das lag schlicht daran, dass sobald der VS, sagen wir um sportlich zu bleiben, in Ballbesitz kam, das Leder bedingungslos nach vorn gedroschen wurde. Oft wurde noch ein Name gebrüllt von einem Spieler für den das Spielgerät wohl gedacht war. Man sollte meinen, dass die Hausherren sich diesen Umstand zunutze machen und bis zum Pausentee noch 2-3 Buden markieren sollten. Doch so einfach ist das wohl nicht. Die Heim11 ließ sich von den unkonventionellen Methoden der Gäste anstecken und brachte nur wenig Zählbares auf den „Rasen“. Pässe wurden verschludert, es brauchte alles zu lange und man wurde den Eindruck nicht los, dass hier so gar nix passt. Die ein, oder andere Möglichkeit den Führungstreffer dann doch noch zu erzielen gab es durchaus. Nicht unerwähnt soll hier auch der Nachwuchs bleiben, der eine (und das aus neutraler Sicht!!) gute Leistung abgeliefert hat. In der Schule würde es heißen, er war stets bemüht. Eine der schlechtesten 1. Hälften der so`n hafer Historie neigte sich dem Ende. Fand aber keins da der Schiri, nur er wird wissen warum, ca. 5 Minuten nachspielen ließ. 0:0 zur Pause. 
Die Legende gibt klare Anweisungen!
Wo wir doch einmal beim Unparteiischen sind, auch er verdient der Worte wenige. Ein Original, so wird er bestimmt hier und da genannt. Anderswo munkelt man wahrscheinlich, dass er der Zunft seit Erfindung der Trillerpfeife angehört. Und wieder andere sagen, so zumindest die Anwesenden, dass er das Spiel nach bestem Wissen und seiner verbleibenden Möglichkeiten geleitet hat. Und alle haben ein bisschen Recht. Seiner Art war es zu verdanken, dass Spielerwechsel auch gern als Kaffeepause genutzt werden konnten. Auch war er es, der dafür sorgte, dass man auf dem Spielfeld motzen konnte wie man wollte ohne belangt zu werden. Auf seine Rechnung gilt es auch zu schreiben, dass trotz des wiederholten stumpfen In-die-Knochen-Gehen kein Akteur des Feldes verwiesen wurde. Gab es dann doch Gelb, fiel das in die Kategorie: fragwürdig. Und eben weil er das alles kann und davon ausgehen muss, dass es kein anderer bringt, geschweige denn versteht, kommentierte er auch jede einzelne getroffene Entscheidung. Aber ein Herz hat der Mann. So schenkte er den Gästen doch in der 2. Hälfte noch einen Strafstoß. 
Absolut unterhaltsam und hiermit, auch wenn erst April ist, mit dem Prädikat "Hafer Schiri des Jahres" ausgestattet. Spaß beiseite. Respekt an den betagten Mann das er immer noch aktiv ist und sich nur selten beirren lässt! 
Den zweiten Spielabschnitt möchte ich an dieser Stelle nur kurz umschreiben. Alles begann mit einem großen Reinfall. Nachwuchsautor LUKAS MÄDER und die TOP-Neuverpflichtung MORITZ LÖHMANN wurden ausgewechselt. Warum das wird ein andermal geklärt. Ob es an den Auswechslungen lag oder an taktischen Geniestreichen des Heimtrainers wird für immer ein Rätsel bleiben. Das Resultat spricht aber für sich. In nur 26. Minuten machten die Bannewitzer aus einem 0:0 ein 5:0! Martin Neubert, Florian König, Kai Mittag, erneut Martin Neubert und Bruno (Motzkus) Schneider sorgten für klare Verhältnisse. Das die Null hinten gehalten wurde, trotz des Strafstoßes, da gilt es sich entweder beim Schützen zu bedanken oder aber beim Keeper Richard Mehnert. Damit ist dieses Spiel mit einem Ergebnis selbst in dieser Höhe verdient beendet worden und der zwischenzeitliche  Tabellenerste aus Bannewitz darf guter Dinge nach vorne schauen. Für die mehr als nur abstiegsbedrohten Limbacher bleibt nur, vielleicht beim nächsten mal. 
Kleine Randnotiz zum Ende hin und Novum für so`n hafer obendrein. Tatsache wurde der Kapitän der Gäste kurz nach Wiederanpfiff ausgewechselt und siehe da kurz vor Ende dann auch wieder eingewechselt. Sachen gibt`s. 
Am Ende bleibt ein sehr unterhaltsamer Sonntagvormittag der wieder einmal Lust auf mehr macht!

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