Samstag, 4. März 2017

FV Dresden Süd-West - SG Dresden Striesen (A-Jugend)

Samstag 25. Februar

Am vergangenen Wochenende machte sich auch ein geneigter Haferfan auf den Weg zu einem brisanten Derby im Dresdner Südwesten, wo der gleichnamige FV in der U19-Landesliga die Sportgemeinschaft aus Striesen empfing. Nach kurzer Rücksprache mit dem erfahrenen Autorenkollektiv wurde dem "Hineinversetzer" schnell das Vertrauen für einen Gastbericht erteilt - ein Vertrauen, für dass er sich an dieser Stelle mit aller Warmherzigkeit in dritter Person bedanken möchte. Mit dem vierrädrigen Cityflitzer und der fachkräftigen Unterstützung des dazugehörigen Halters, konnte der Platz von der Innenstadt kommend in wenigen Minuten erreicht werden. Sofort wurde das Areal der Süd-Westler unter die Lupe genommen. Für wohltuendes Erstaunen sorgte dabei das Nichtvorhandensein einer Eintrittsbuße durch den Veranstalter - offenbar hat man hier noch ein Herz für den reinen, unverfälschten und kostenfreien Rasenball-Genuss. Ein weiteres Zeichen gegen Konsum und Kapitalismus wurde dadurch gesetzt, dass es im Gelände weder zum Ausschank des so essentiellen Vormittagsbierchens, noch zur Bereitstellung jedweder Art des seichten Tranks oder der Speis kam. Dies missfiel den Anwesenden aufs Schärfste und sollte keinesfalls Schule machen, auch nicht bei Nachwuchsspielen! Natürlich war man auf diese widrigen Begleitumstände gefasst und so konnte durch fixen Marsch zum Kofferraum schließlich doch das obligatorische Anstoß-Feldi pünktlich gen Magen geführt werden. 
Das Spiel selbst gestaltete sich als wahrer Genuss für den neutralen Fußball-Enthusiasten. Trotz der klaren Favoritenrolle der Gäste der SGS (Tabellenrang 2) entwickelte sich von Beginn an ein munterer Schlagabtausch, der sich durch viel Kampf und Leidenschaft der Süd-Westler (Tabellenrang 13 - Vorletzter) auszeichnete und der optischen Feldüberlegenheit und spielerischen Raffinesse der Striesener gegenüberstand. In der 18. Spielminuten war es dann soweit und die Gäste durften das erste Mal jubeln. Jedoch war der Führungstreffer dem 21er des Heimteams vorbehalten, welcher sich nach einer scharfe Hereingabe äußerst unglücklich selbst gegen die Brust schoss. Ein bisschen lustig sahs ja schon aus! In der Folge übernahm Süd-West die Initiative und versuchte schon fast mit der so oft gepriesenen Brechstange die Umme ins Netz zu zischen. Leider blieben beste Chancen ungenutzt und so ging es mit 0:1 zum Pausentee, sollte denn wenigstens dieser im unverwechselbaren Containertrakt verfügbar gewesen sein... 
Platz B
Auch der zweite Spielabschnitt blieb kurzweilig. Auch weil Striesen nun selbst wieder entschlossen nach vorn spielte und Süd-West sowieso. Allerdings fehlte gerade im Spielaufbau beim Heimteam oft die Konzentration. Dem hiesigen Publikum vom Fach blieb das nicht verborgen und so waren lautstarke sprachliche Ergüsse eines bekennenden FDP-Wählers (anm. d. R.: die Kombination aus Süd-West-Fan und FDP-Wählers spricht für einen Hang nach Erfolglosigkeit, in einem Maß, welches für bedenklich empfunden werden sollte) à la "Steven, du musst doch ä mol nach vorne haun tun!!" fortan keine Seltenheit. Gebracht hat's nichts. Die Kräfte der weiter wacker kämpfenden Jungs des FV ließen spürbar nach und so war es folgerichtig, dass der Zehner der Gäste sieben Minuten vor Ultimo das vorentscheidende 2:0 markierte. Vorangegangen war neben eines weiten Abschlags des Schlussjungspundes und einer klugen Kopfballverlängerung eine überragende Ballan- und Mitnahme des Torschützen. Diese und weitere Aktionen, die den gemeinen Beobachter ein ums andere Mal mit der Zunge schnalzen ließen, führen zur inoffiziellen Ernennung des Zehners zum MVP durch die erwähnten Beobachterschaften. In den Schlussminuten hätten die nun befreit aufspielenden Striesener das Ergebnis auch noch unnötig in die Höhe treiben können, doch fairerweise entschlossen sie sich mehrere Konterchancen ungenutzt verstreichen zu lassen. 
Alles in allem ein ansehnliches Derby, bei dem es an nichts fehlte, außer am Catering. Beiden Mannschaften sei ein erfolgreicher Aufstiegs- bzw. Abstiegskampf gewünscht!

Anwesender & Autor: Hineinversetzer

Anmerkungen des Autorenkollektives:
Zunächst einmal wollen wir festhalten, dass es ein schönes Gefühl ist, wenn Leser selbst die Gelegenheit beim Schopfe packen und zum digitalen Zettel und Stift greifen und uns ihre Gedanken mitteilen. Auch hier gilt der Dank dem Hineinversetzer! 
Natürlich wird dem geneigtem Stammleser aufgefallen sein, dass hier die obligatorische Bewertung, welche den Hafer unverwechselbar macht, fehlt. Aber man fängt ja auch nicht gleich mit Fliegen an, wenn man noch nicht mal laufen kann. Trotzdem ist es ein sehr guter Bericht, welcher dem Autorenkollektiv den ein oder anderen Schmunzler ins Gesicht trieb. Natürlich gibt es auch Kritikpunkte, wie die politische Neutralität unserer Publikation und die etwas knapp geratene Wortanzahl, aber auch hier sei dem Nachwuchsautor verziehen. Wichtig ist doch, dass der Stil und der Witz an der ganzen sache gut rüber kommt und zu uns passt. Und das war bei diesem Bericht ganz eindeutig der Fall. Vielleicht wird schon bei seinem nächsten Artikel die Bewertung der bewährten Kategorien Einzug halten. 

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