Mittwoch, 26. Februar 2014

Auslandsjournal 01/2014

25.02.2014

BayWaLamag FC Thüringen - FC Nüziders


Wie im vorangegangenen Post beschrieben, befindet sich eine Hälfte des Autorenkollektives auf Scoutingtour durch die Alpenrepublik. 
Aber was verbindet der geneigte Leser eigentlich mit Fussball-Österreich? Als erstes eventuell die Europameisterschaft 2008, Austria und Rapid Wien und vielleicht auch noch Hans Krankl oder Ernst Happel. 
Aber guten Fussball oder gar gute Fussballer eher weniger. Obwohl sich diese Ansicht in den letzten Jahren durch Spieler wie David Alaba und Marko Arnautovic geändert haben könnte. 
zugesperrtes "Funktionsgebäude"
Wie dem auch sei! Unser Anspruch ist ja wohl nicht der Spitzensport. Viel mehr steht bei uns seit jeher die ausführliche und ehrliche Berichterstattung des Breiten- und Volkssportes im Fokus.
Mithilfe der wunderbaren, bunten Welt des WorldWideWeb konnte auch während des Urlaubs ein geeignetes Spiel erspäht werden. Und so trieb es den einen Teil des Autorenkollektives durch tatkräftige Unterstützung der Stammleserschaft zu eingangs erwähnten Spiel.
Der angeschlagene Landesligist im Vorarlberg sollte sein Heimspiel auf dem Kunstrasenplatz im heimischen Thüringen austragen. Thüringen? Ja, ein Dorf im landschaftlich sehr schönen Bezirk Vorarlberg heißt genau so, wie unser Nachbarbundesland. 
Zu den Gästen, die abgeschlagen Letzter der 1.Landesklasse sind, braucht man nicht viel sagen. Der Ort liegt nur wenige Kilometer von Thüringen entfernt, sodass sich berechtigt Hoffnungen auf ein heißes Derby gemacht werden konnte. Dieses Spektakulum wollten sich auch die 11 handgezählten Zuschauer bei bitterlicher Kälte nicht entgehen lassen und machten sich wie wir auf zum abendlichen Fussballschauen.
Aber nix war es... Das Spiel wurde wie schon angeklungen ist, nicht im Stadion, sondern auf dem Kunstrasenplatz ausgetragen. Dieser Tatsache geschuldet, war auch unsere äußerst pünktliche Ankunft an der Spielstätte. Vorbei am ortsansässigen Hilti-Werk kam man nach ca. 500m Fußmarsch im Dunklen, zum hell erleuchteten Spielfeld. Allerdings stockte uns nach der ersten kurzen Besichtigung der Atem. Keine Toiletten, kein Kiosk, kein Eintritt. Wer regelmäßig unsere Publikation verfolgt, kann sich vorstellen wie unsere Bewertung ausfällt. 0 von 5 Klobürsten und 0 von 5 Bockwürsten. Allerdings kann man dem Platz sicherlich 1 von 5 Tribünen geben. Schließlich gab es Flutlicht, er war neu gebaut und man wurde nach den ersten kritischen Blicken auch freundlich gegrüßt. 
Pausentee unter der Sonne
Kommen wir nun auch ohne größere Umschweife zum Spiel. Auf relativ hohem Niveau begegneten sich zu Beginn der Partie zwei fast ebenbürtige Mannschaften. Von einem Klassenunterschied war nix zu sehen und Chancen gab es hüben wie drüben. Nach 40 Minuten wurde zum Pausentee gepfiffen und aufgrund mangelnder Kabinen wurde sich einfach auf dem Platze niedergelassen. Getreu dem Motto: wer rastet, der rostet wurde nach fünf Minuten Halbzeit auch schon weitergespielt. Die 2. Hälfte kam den Gästen noch nicht gelegen, sodass die Hausherren per Elfmeter zum 1:0 trafen. Weiter ging es mit einem indirekten Freistoss aus 8 Metern, der voll in die Maschen gedroschen wurde. Das 3:0 erfolgte per sehenswertem Spielzug aus dem Mittelfeld über drei Stationen. Die Gäste kamen zwischenzeitlich zum Anschlusstreffer ehe die Heimmannschaft mit dem Schlusspfiff zum 4:1 einnetzte.
Dem Spiel selber kann man ein hohes Tempo und Technische Versiertheit einzelner Spieler attestieren.  Ansonsten wurde gegen den Ball (und Gegner) getreten was das Zeug hielt. Zusätzlich zu dem üblem Getrete wurde gemotzt was der Österreichische Wortschatz hergab. Da dem Schiri, der übrigens mit Mütze und Trainingsanzug auftrat, anscheinend die Karten ausgegangen sind, konnte das Spiel ohne eine gelbe oder rote Karte beendet werden. An den Spielern lag dieser Umstand augenscheinlich aber nicht. 
Am Rande sollte sicherlich noch der Trainer der Lokalmatadoren erwähnt werden. Dieser war der lauteste Mann auf dem Platz und konnte mit allerlei Schimpfworten und anderen Nicklichkeiten auf bergbäuerlicher Mundart in Richtung der eigenen und gegnerischen Spieler aufwarten. 
Am Ende bleibt das erste wirklich besuchte so´n Hafer-Spiel im Ausland und die Gewissheit, dass der Alpenländische Fussball nie besser als der Heimische sein wird.

Anwesende: André Wiltzsch, Marcus WIltzsch
Autor: Marcus Wiltzsch 


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