Donnerstag, 11. Februar 2016

Radeberger SV II. - FSV Bretnig-Hauswalde

07. Februar 2016

Es ist Sonntag und es scheint die Sonne. Was gibt es da besseres, als zu Hafern? Richtig: Nichts. So begab sich ein Teil der Stammautoren in die schöne Bierstadt am Rande der Dresdner Heide. Radeberg war schon im Jahr 2013 eine Reise wert, als sich wiederrum nur die Hälfte des Autorenkollektives zum Besuch des Altherrenstadtpokalfinales anreiste. Zum Nachlesen hier der Link zum Bericht samt Video: http://www.sonhafer.blogspot.de/2013/06/radeberger-sv-fv-06-dresden-laubegast.html             
Damals erfolgte die Anreise noch im für alle unvergessenen Ulf, heute durfte Zwulf seine müden Räder zum Vorwärtsstadion bewegen. Allerdings wurde vorher noch bei der Erzeugerschaft gebremst, um sich bei leckeren Bulletchen den Bauch vollzuschlagen. Spontan konnte noch der Papa als Haferbegleitung hinzu gewonnen werden.
Kunstrasen mit Kegelbahn im Hintergrund
 

Aufgrund der zuvor erfolgten Internetrecherche konnte schon zuhause in Erfahrung gebracht werden, dass das oben erwähnte Spiel auf dem neugebauten Kunstrasen ausgetragen wurde. Also Zwulf abgeparkt und schnell rein ins Stadiongelände. Kurz noch der obligatorische Halt im Sportlerheim, Bier geordert und sich gewundert, warum die Kneipe so unheimlich gut besucht war. Entweder es schmeckt, oder die Gäste wollten sich das Spiel im Warmen angucken. Munckeleien nach soll das Essen hier wirklich zu einem Besuch einladen. Der Bierpreis allerdings nicht! 1,80 €uro pro Flasche einheimischen Gerstensaftes ist fast schon horrend.
Wie dem auch sei. Nach dem Erwerb des Flaschenbieres begab man sich hinter die Lokalität in Richtung Kunstrasenplatz. Dieser ist relativ neu und war bei unserem letzten Besuch noch nicht vorhanden. An dessen Stelle befand sich die gute alte Schleifscheibe.
Der Spatenstich für den neuen Kunstrasenplatz erfolgte am 05. Mai 2015 in Gemeinschaft der Vereinsvorsitzenden, des Bürgermeisters und des Brauereichefs. Die neuen, immergrünen Plastikhalme stehen seit 2015 an diesem Ort und warten auf den Ball, der die Welt bedeutet.
Ball und Spieler nur beim Heimteam in Action
Knapp 570.000 €uro ließen sich die Stadt, der Freistaat und etliche Sponsoren, wie auch die ortsansässige Brauerei, das Feld kosten. Dieses steht nun nicht nur den etwa 220 Fussballern des Radeberger SV´s zur Verfügung, sondern auch der Ortsnachbar von Einheit Radeberg spielt mit seinen verbliebenen Mannschaften im Vorwärtsstadion und somit auch in der kalten Jahreszeit auf dem Kunststoffteppich. Wie so viele andere Plätze in der Region wurde auch dieser von der deutschen Firma Polytan gebaut. Deutlich erkennbar an dem weißen Playmobilähnlichen Schriftzug im Bereich der Mittellinie. Diese Firma betätigt sich seit 1969 im Sportstättenbau in Deutschland und auf der ganzen Welt. Da kann man also sicher sein, dass hier ein gutes Stück Qualität verbaut wurde. 
Auch für den Laien besticht dieser Kunstrasen durch das wenige Granulat, welches auf dem Rasen liegt. Andere Sportplätze bestehen ja fast nur aus Sand oder schwarzen Plastikkügelchen, die bei jeder Ballberührung hochstieben. Trotzdem ist mir ein Spiel auf Naturrasen allemal lieber als das heutige Spektakulum.
Mit uns wollten sich ganze 19 Nicht-Zahlende Zuschauer dieses Spiel zu Gemüte führen. Gerne hätte man einen Obolus entrichtet und somit die monetären Mittel in der klammen Kasse aufgefüllt, aber wer nicht will, der hat schon. Fairerweise muss erwähnt werden, dass nur etwa zehn Zuschauer auch wirklich gezahlt hätten. Die restlichen Anwesenden gehörten zum Vereinsinventar.
Gegessen wurde an Ort und Stelle nichts. Trotz dessen hätte dafür nicht nur das "Sportheim" etwas hergegeben, sondern auch die Kneipe "Zum Anstoß". Auch in der kleinen Eckgaststätte gab es Flüssignahrung aus der Flasche. Zum gleichen Preis wie im Sportheim. Unverschämtheit! Zu Gute muss man hier halten, dass auf die äußeren Umstände reagiert wurde und dem Mithafernden (allen anderen natürlich auch) Glühwein dargeboten wurde. Stilecht im Topf erwärmt. Den Glühweinkocher anzumachen hätte sich laut der Aussage der Kassenmagd nicht gelohnt. So musste während des Spieles des öfteren der Herd angeheizt werden. 
Dem Toilettenschild ist nichts hinzuzufügen
So können wir auch geschwind zu den gekachelten Nebenräumen kommen. Diese gibt es im Sportheim, unter dem Sportheim (neben den Umkleiden) und im "Anstoß". Allesamt waren sie sauber und ein unangenehmer Geruch konnte auch nicht wahrgenommen werden. Desweiteren gab es keinen blöden Airwolf, sondern es wurde ein Halbautomatischer Papierhandtuchspender installiert. Pluspunkt!
Zum eigentlichen Sinn unseres Aufenthaltes will ich auch noch ein paar Worte verlieren. Die Zweite Mannschaft der Hausherren ist im Punktspielbetrieb in der Stadtliga B beheimatet. Derzeit stehen die Mannen von Carsten Luckner auf einem soliden neunten Platz. Bei der derzeitigen Situation kann man berechtigt vom gesicherten Mittelfeld sprechen. Immerhin sich es fünf Punkte bis zum ersten Aufstiegsplatz und fünf Punkte bis zum ersten Abstiegsplatz. Trotzdem lohnen sich solche Freundschaftsspiele immer, denn die Saison ist noch lang und schnell steckt man "unten" mit drin.
Die Gäste aus Bretnig-Hauswalde spielen sonst in der Heitech.net-Klasse Staffel 3. Neudeutsch für 1. Kreisklasse - Kreis Westlausitz. In etwa vergleichbar mit der Stadtliga B, in welcher der heutige Kontrahent spielt. Dort stehen sie momentan auf dem zweiten Platz. Auch hier sind es fünf Punkte nach oben und nach unten.
Ich hätte auch keine Lust mehr...

Schon zu Beginn der Partie, welche von nur einem Schiedsrichter geleitet wurde, konnte der geneigte Zuseher beobachten, dass sich hier zwei Mannschaften gegenüberstehen, die mit Nichten in etwa derselben Liga spielen. Während die Hausherren flüssig den Ball laufen ließen, bekamen die Gäste kaum ein Bein vor das Andere. Somit erzielte der RSV bereits in der 6. Minute das 1:0. Weiter ging es mit flüssigem Kombinationsspiel der Blau-Weißen, welche folgerichtig in der 21. bis 25. Minute zum 2, 3, und 4:0 einnetzen konnten. Danach ließen es die Bierstädter etwas ruhiger angehen und erst in der 42. Minute fiel das 5:0. Die Gäste belohnten sich kurz vor der Pause noch mit dem 6:0 durch ein Eigentor, welches auch den Halbzeitstand darstellte. 
Dabei muss gesagt werden, dass die Radeberger leichtes Spiel hatten und die Bretniger gar nicht stattgefunden haben. Die meisten Tore waren sogar schön herausgespielt und keine Zufallsprodukte wie man es vielleicht hätte erwarten können. Anscheinend konnten sich die Gäste in der Kabine einen Satz heiße Ohren abholen und waren somit aufgewärmt für die Zweite Hälfte. Denn in den folgenden 45 Minuten hatten es die Gastgeber nicht mehr ganz so einfach. Ob es an den vier Personalwechseln der Platzhirsche oder an dem Gedanken, wann das nächste Lokalgetränk gen Kehle gestemmt werden kann, lag, bleibt ungewiss. Erst in der 61. Minute konnte das Ergebnis weiter in die Höhe geschraubt werden. In der 65. das nächste und schließlich in der 73. Minute das Tor zum sage und schreibe 9:0 Endstand. Aufgrund der Leistung der Gäste in der Zweiten Hälfte vielleicht etwas zu hoch, trotzdem ein wahres Torfestival. Nachdem der Schiri den finalen Pfiff tat, wurde sich flugs in Richtung Zwulf bewegt und die Heimreise konnte mit reichlich Rückenwind angetreten werden.

Am Ende bleibt ein Freundschaftsspiel, welches voll und ganz zu einem Torfestival verkam und bei dem das Plastegrün die erste Feuertaufe von So´n Hafer erfahren hat.

Anwesender & Autor: Marcus Wiltzsch

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