Donnerstag, 25. Februar 2016

FV Blau-Weiß Stahl Freital - FSV 1990 Neusalza-Spremberg

21. Februar 2016

Während sich der Großteil des Freistaates (Autorennachwuchs inbegriffen) noch im Derbydelirium befindet, liegt es einmal mehr am Stammautorenkollektiv, die Fahne des Hafers gen Wind und Wetter zu raffen. Gesagt, getan!
Kunstrasen im Kleinstadtidyll
 
Denn was sollte man an einem verregneten Sonntagnachmittag auch besseres zu tun haben, als sich an den Rand eines kaum besuchten Fußballfeldes zu stellen? Eben, nichts! Die Wahl der Partie fiel letzten Endes recht leicht, da bei besagtem Wind und Wetter, seien wir ruhig ehrlich, keiner allzu große Lust verspürte auch nur einen Kilometer zu viel zu fahren. Der langen Rede kurzer Sinn, verschlug es uns in das der Landeshauptstadt benachbarte Freital. Gastgeber des heutigen Vorbereitungskicks war der FV Blau Weiß Stahl Freital. Der in der Landesklasse Mitte beheimatete Verein stellt aktuell die höchste spielende Männermannschaft der Stadt und liegt im Ligaalltag auf einem guten 3. Platz. Heutiger Gegner war der FSV 1990 Neusalza-Spremberg. In der Landesklasse Ost läuft es bei den Rot-Weißen weniger optimal. Mit nur 15 Punkten aus 13 Spielen liegt die Elf auf einem weniger glorreichen Platz 10. 
Die Sportstätte an der Oberpesterwitzerstrasse wurde mittels „Zwulf“ angesteuert und erreicht. Parkmöglichkeiten vor Ort waren rar und überschaubar, allerdings für den heutigen Tag in Ordnung. An Spieltagen, an denen aber tatsächlich Zuschauer ihren Weg ins Stadion finden sollten, könnte es hier eng werden. Das Beschreiben eben dieser Situation führt unweigerlich dazu, auch alle anderen Kriterien zu beleuchten, die am Ende zur Durchführung der Tribünenbewertung führen. Tribünen: um hier punktetechnisch durch die Decke zu gehen, braucht es schon so einiges. Grundlage ist aber, kaum schwer zu erahnen, das vorhanden sein von Tribünen. Und genau hier steckt der Teufel im Detail. Denn um den Nagel auf den Kopf zu treffen, muss hier schlicht gesagt werden... FEHLANZEIGE! 
Die Fankurve! Mittendrin statt
nur dabei
Regenwetter und die Tatsache, dass es sich wohl „nur“ um ein Testspiel handelte, haben zu dem nachvollziehbaren Entschluss geführt, dass die Begegnung auf dem Ausweich-/ Kunstrasenplatz ausgetragen wurde. Gerade angesprochenes Geläuf bietet für eventuell von Zeit zu Zeit anwesende Zuschauer keinen, wirklich keinen Platz. An einem Tag wie heute und zu einem Spiel wie diesem sicherlich kein Problem, da nur etwa 20 Gäste vor Ort waren. Der eigentliche Rasenplatz nebenan wiederum bietet mit Tribünen auf der einen und einem schönen Naturhang auf der anderen Seite reichlich Möglichkeiten, dem Sonntagnachmittagspläsier zu frönen. Das ist grundsätzlich schön zu wissen, spielt aber für die heutige Wertung leider so gar keine Rolle. Auch ein nicht zu entrichtendes Eintrittsgeld kann bei einem solchen Spiel keine Pluspunkte bringen (Wäre ja auch noch schöner!). Zusammengefasst bleibt es für diesen Besuch bei einer ernüchternden Punktvergabe: 1 von 5 Tribünenpunkten. Gerne lassen wir uns bei einem erneuten Besuch positiv überraschen. Potential ist schließlich vorhanden, definitiv. 
Allerlei Auswahl in der Räucherbude
Einmal mit der Punktevergabe im Keller angekommen, können wir auch gleich hier bleiben und kommen ohne weitere Umschweife zu den Klobürsten. Es bedarf nicht vieler Worte. Pfui! Verranzte Pissoirs duellieren sich im Zweigespann mit einem Ekelherpes hervorrufenden Thron darum, wer oder was wohl zuerst das Innere ihrer Besucher nach außen kehrt. Lediglich das Vorhandensein der Örtlichkeit führt zu einem Punkt. Mit vielen und stark zugekniffenen Augen und Nasen vergeben wir noch einen halben Punkt obendrauf für den installierten Papierhandtuchhalter, der trotz des vorhandenen Airwolfs neben dem Waschbecken vor sich hin oxidiert. 1,5 von 5 möglichen Klobürsten. 
Wo viel Schatten fällt, da muss es auch Licht geben. In diesem Falle strahlte es hell und durch zugegeben dichte Rauchschwaden aus dem Vereinskneipchen. Klar, die angeschlagenen Preise hier sind nicht unschlagbar, gar recht hoch. Wir sprechen von 1,80€uro für`s Bierchen aus der Pulle. Aber das Gesamtpaket an offerierten Speisen und Getränken lag über dem Durchschnitt. Und das bei besagtem Zuschauer-Minusrekord. Das kühle Blonde wurde sowohl in Flasche als auch vom Fass offeriert und konnte, wie zu erwarten war, für gut befunden werden. Gespeist wurden Fischbrötchen und ein à la minute erhitzter Knacker mit Senf und Schwarzbrotscheibchen. Beides wurde mit, nennen wir das Kind beim Namen, Leidenschaft verzehrt und kann sich von nun an mit dem so`n hafer Prädikat köstlich schmücken. Angeboten wurde noch deutlich mehr für Leib und Wohl, allerdings rief die Pflicht. Fakt ist, dass das hier der Lichtblick des Tages war. 4 von 5 Bockwürsten. Stark!
Siff, Süff und Sauerei auf dem Klo!
 
Jetzt aber noch 2-3 Sätze zum eigentlichen Sinn unseres Besuchs, dem Spiel. Die derzeitige Lage beider Teams wurde eingangs bereits erläutert. Ob und inwiefern das für den heutigen Tag ein Maßstab war, steht wohl in den Sternen. Wobei vorweg genommen sei, dass sich die aktuelle Form wie eine Schablone auf die jeweiligen Tabellenplatzierungen legen lässt. Beide Kontrahenten wirkten motiviert und einsatzfreudig. Den besseren Start in das Spiel erwischten die Freitaler und setzten ihre Bemühungen auch schon nach 18 Minuten in ein Tor um. 1:0 nach einem Lehrbuchkonter mit schwer abseitsverdächtigem Abschluss. Fünf Minuten später stand es dann auch schon 2:0. Diesmal war es ein schöner Heber an der Strafraumkante, der das Netz der Gäste zum zappeln brachte. Die Stahl-Elf dominierte das Spiel und so kam es wie es kommen musste. Kurz vorm Pausentee klingelte es erneut. 3:0. Lupenreiner Hattrick vom Spielertrainer, Birnbaum. Hälfte zwei gestaltete sich da schon ausgeglichener. Die Gäste nahmen mehr am Spiel teil, konnten aber zu keiner Zeit die notwendige Torgefahr ausstrahlen. All das führte dazu, dass die Partie vor sich hin plätscherte. In der 73. Spielminute klingelte es dann plötzlich wieder. Standardsituation die Erste, Ecke, Tor, 4:0. Einmal fix bis 300 gezählt und erneut musste der Gästekeeper die Pille hinter sich aus dem Tor holen. Standardsituation die Zweite, direkter Freistoß, 5:0 Endstand. Die Freitaler bleiben mit diesem Sieg über die komplette Vorbereitung ungeschlagen und blicken voller Zuversicht auf das bevorstehende Spiel gegen die Grün-Weißen aus Coswig. Neusalza hingegen sollte noch 1-2 Schippen drauf legen, um beim Rückrundenauftakt gegen den LSV Neustadt/ Spree nicht erneut unter die Räder zu kommen. 
Am Ende bleibt ein verregneter Sonntagnachmittag mit vielen Toren und der Hoffnung darauf, dass das Stadion am Burgwartsberg beim nächsten Besuch in vollem Umfang auftrumpfen kann.

Anwesende und Autoren: Richard Gläsel & Marcus Wiltzsch

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