Dienstag, 11. August 2015

SpVgg Grün-Weiß Coswig - FV Blau-Weiß Stahl Freital

08. August 2015

Samstagnachmittag, die Sonne brutzelt und das Quecksilber hat die 30° längst hinter sich gelassen. Um sich und seinem Körper etwas gutes zu tun, gibt es an dieser Stelle wohl nur zwei vertretbare Möglichkeiten. Die eine wäre da, ab an den Badesee und ins kühle Nass springen. Die andere kann nur lauten, rein in das von der Sonne aufgeheizte KFZ, einmal quer durch und dann raus aus der Landeshauptstadt. Das alles um dann kaum im klimatisierten Wohlfühlbereich angekommen, das Fahrzeug wieder zu verlassen um sich schutzlos der Hitze und dem Hafer auszusetzen. Natürlich steht jedem frei selbst zu urteilen was da mehr oder weniger Sinn macht. Das Autorenkollektiv entschied sich, wie sollte es anders sein, für letztere Option. 
die Bastelleidenschaft der Fans macht sich bemerkbar

Ziel der Reise war an diesem ersten Landesklasse Mitte Spieltag die Heimstätte der SpVgg Grün-Weiß Coswig auf der Weinböhlaer Straße. Alternativ hätte auch eine Partie im bereits bekannten Laubegast besucht werden können, was aufgrund der unmittelbaren Nähe zur Kiesgrube natürlich völliger Blödsinn gewesen wäre. Außerdem konnte so einmal mehr ein uns komplett neuer Platz behafert werden. Der Weg nach Coswig ist weder sonderlich weit noch schwierig wenn man Ortskenntnis oder Navi besitzt. Wer mit dem Auto anreist findet ebenso leicht eine Parkmöglichkeit wie diejenigen welche den Drahtesel bevorzugen. Alternative Anreisemöglichkeiten wurden nicht getestet. Allerdings wurden Straßenbahnen der DVB gesichtet und das Tak-a-Tak der S-Bahn akustisch wahrgenommen. Was da heißt das auch die Öffis zur Anreise bereit stünden. 
Unkraut wo keines sein sollte!

Grundsätzlich sei gesagt, dass je weiter man fahren muss, desto länger und ggf. schwieriger gestaltet sich die Anreise. Das liegt in der Natur der Sache. Wer in Coswig wohnt wird’s wohl ebenso leicht haben ein Spiel der Grün-Weißen zu besuchen wie der Dresdner bei den Vereinen innerhalb der Stadt. Alles in allem fällt das Gesamturteil zu den Anreisemodalitäten also gut aus. Der geneigte Stammleser wird wissen wohin das führt. Anreise und Parksituation fallen mit unter die allseits beliebte Kategorie der Tribünen. Die Vergabe der Punkte fällt den Autoren diesmal denkbar leicht. Ein wunderschöner Echtrasenplatz gesäumt von sehenswerten Stehtraversen, die in diesem Fall im rechten Winkel statt in Kurvenform installiert wurden, führten schnell zu ersten Schwärmereien. Auch der Rest der Anlage verströmt seinen ganz eigenen Charme. Eine verwilderte Hartmieze und die Beschallung in Spielfreier Zeit durch die, vermutlich, lokale DJ-Größe sorgten ebenso für Pluspunkte wie das recht modern wirkende Vereinsheim. Nicht unerwähnt sollte auch bleiben, dass man in Coswig ein Auge für`s Detail hat und sich beispiellos für barrierefreien Fußballspaß stark macht. Das haben wir so noch nicht gesehen. Nimmt man jetzt noch die selbst gezimmerte Anzeigetafel dazu bleibt nur ein Urteil: 5 von 5 Punkten! 
Barrierefreiheit wird hier GROß geschrieben

Bei der noch vor Anpfiff stattfindenden Platzbegehung wurden selbstredend die Verpflegungsstände unter die Lupe genommen. Wie gewohnt beherbergt das Vereinsheim seinen eigenen Ausschank im Kneipchen. Dieser wurde aufgrund der Wetterlage allerdings nicht näher beleuchtet. Ganz im Gegenteil zu dem am Spielfeldrand aufgebauten Büdchen. Hier wurden neben den Klassikern wie Bier und AfG auch die gegrillte Ware offeriert. Getestet wurden Bratwurst sowie Rauchwurst. Beide Wurstereien konnten für gut befunden werden, wobei gesagt sei, dass die Bratwurst optisch nicht darauf schließen ließ. Schön auch, so meine Meinung, dass das Radebergische Zapfbier Monopol gekippt wurde und Feldschlösschen die Autorenkehlen kühlen konnte. Die Preise für Speis und Trank sind völlig moderat und lassen ein weiteres oder gar ein drittes Getränk zu. Das allein reicht so schon für gute 3 Punkte. Ein weiteres, ohne Grill aber mit Zapfe, Verkaufsbüdchen auf Seiten der Gegentribüne und der Verkauf von Eis am Stiel führen alles in allem aber tatsächlich zu immerhin 4 von 5 möglichen Bockwürsten. 
Doch vorerst genug der Herumbewerterei. 
Obligatorisch

Gastgeber an diesem, wie schon erwähnt, 1. Spieltag der Landesklasse Mitte war die Spielvereinigung Grün-Weiß Coswig. Zu Gast war der FV Blau-Weiß Stahl Freital. Über die Kräfteverhältnisse der beiden Mannschaften konnte vor dem Spiel nicht viel in Erfahrung gebracht werden. Fakt ist aber, dass die Coswiger eine Woche zuvor im Pokalspiel gegen Großenhain ausgeschieden sind und dabei zwei Langzeitverletzte dazu-"gewonnen" haben. Die Stählernen aus Freital hingegen konnten im Elfmeterschießen gegen Bannewitz ihr Ticket für die 2. Runde lösen. Bei Spielbeginn um 15:00 Uhr sei die Frage erlaubt, ob der Sächsische Fußballverband wirklich alles in seiner Macht stehende getan hat, um die Zuschauer vor gnadenlos brennender Sonne zu schützen. Aber das steht auf einem anderen Blatt Papier. 
Die Akteure auf dem Feld hatten es ja auch nicht viel besser. Das zu erwartende statische Spiel trat trotz eben genannter Umstände so nicht ein. Kaum ging´s los klingelte es auch schon das erste Mal im Kasten der Gäste. Vierte Minute 1:0 durch die Nummer 17 Richard Penicka, ein Name den es sich zu merken gilt! Ein erstaunlich schnelles Spiel entwickelte sich bei dem die Gäste durch den frühen Rückstand nicht die Fassung verloren. Im Gegenteil. Bereits in der 13. Spielminute erzielten sie den unmittelbaren Ausgleich. Eine erste Hälfte mit Gegnern auf Augenhöhe fand ihren Höhepunkt in den letzten drei Spielminuten. 43. Minute: Die Gäste erhöhen, wie im so`n hafer Video zu sehen ist, mit einem Freistoß auf 1:2 und drehen das Spiel. Die Freude sollte allerdings nur von kurzer Dauer sein. Zwei Minuten später war es Penickas zweiter Streich der für den Ausgleich sorgte. Blau-Weiss mit den Gedanken schon in der Pause, wurde umgehend bestraft. Einmal mehr war es der 17´er der sich durchtankte und keine 60 Sekunden brauchte um mit Treffer Nummer drei die Führung wieder herzustellen. 105 Zuschauer sahen eine starke und unterhaltsame erst Halbzeit und wer wollte konnte sich nun auf´s Stille Örtchen begeben. So auch die Autoren. 
Zum Klo-Container bitte der Ausschilderung folgen!
Sonderlich viel muss zu den Sanitären Anlagen nicht gesagt werden. Zur Verfügung stand, neben dem im Areal platzierten Klo-Container ( 1 Pissoir und eine Sitzmöglichkeit), der im Hauptgebäude liegende Lokus der kaum mehr Kapazitäten aufweisen konnte. Durchschnittlich sauber und mit Papierhandtüchern ausgestattet kann es trotzdem nicht mehr als 2,5 von 5 Klobürsten geben. Schade, denn das zieht ein bis hier hin sehr gutes Ergebnis hinab ins Mittelmaß. 
15 Minuten Pause waren um und es ging munter weiter. Munter? Nicht so wirklich. Die Spieler mussten nun der anhaltenden Hitze Respekt zollen und das Spiel wurde allmählich träger. Wenn etwas passierte, dann ging das von Seiten der Gastgeber aus. Allen voran, na klar, die Nummer 17. Was für ein Typ! Augenzeugen berichten von Sixpacks auf seinem Körper, von dem jedes einzelne Pack ein weiteres Sixpack aufweist. Freital konnte der sich anbahnenden Überlegenheit der Grün-Weißen nur mit zunehmend unfaireren Mitteln Herr werden. Vermutlich lag das an den (jetzt kommt´s) erhitzten Gemütern. Spaß beiseite, gelbe Karten und Trinkpausen sorgten dafür, dass das Spiel jeglichen Faden verlor. Kurz vor Schluss waren die Gäste mit ihren Gedanken schon wieder abwesend als es, wie sollte es anders sein, einmal mehr Richard Penicka war der mit seinem vierten Tor den wuchtigen Schlussakzent setzte. 4:2 Endstand. Zum Schluss sein an dieser Stelle noch gesagt, dass die so´n hafer Redaktion ihre Sonnenhüte vor allem bei solchen Temperaturen und Umständen, vor allen Aktiven zieht. Respekt! 
Am Ende bleibt ein tropischer Samstag an dem ein neuer Ground gemacht wurde und die Erkenntnis, dass wenn du ne Tschechische Tormaschine bist es eben reicht nur eine Trainigseinheit zu absolvieren.

Anwesende und Autoren: Richard Gläsel & Marcus Wiltzsch

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