Mittwoch, 19. November 2014

BSC Freiberg - VfB Empor Glauchau

Sonntag 16. November 2014

Und wieder ist es ein Sonntag, an dem sich das Autorenkollektiv versammelt und seiner Lieblingsbeschäftigung frönt. Leider spielte das Wetter heute nur dahingehend mit, als dass es kein Nass auf die Häupter der anwesenden Interessierten gab. Ansonsten gestaltete sich das meteorologische Mikroklima eher grau. Doch so eine Lappalie hindert die Schreiberlinge nicht daran, auch in Mittelsachsen ihre Arbeit zu verrichten und objektiv und knallhart den örtlichen Sportplatz zu bewerten.
Um wieder pünktlich am Ort des Geschehens zu sein, wurde wieder einmal der silberne Packesel namens "Ulf" gesattelt und ab ging es auf die Autobahn. Nach reichlich einer Stunde Fahrt kamen die Unentwegten am Platz der Einheit an. Aufgrund eines vorherigen Spielbesuches vor zwei Jahren und mithilfe des internetfähigen Mobiltelefons konnte der Chauffeur recht schnell den Spielort erreichen. Tatsächlich heißt das örtliche Stadion
Stadionidyll
(samt umliegender Plätze) "Platz der Einheit". In der Hoffnung, großen Fussball im großen Stadion zu sehen, begab man sich auch recht zügig zum Kassenhäuschen und stellte "Ulf" auf dem benachbarten Parkplatz ab. Dort wurde man schnell, unkompliziert und recht forsch abgefertigt. 5,00€ sollten entrichtet werden! Jungs, klar wird hier Landesliga gespielt, aber 5,00€ sind schon recht happig! Und wenn man schon so dreist ist, sollte doch auch auf echtem Rasen gespielt werden und nicht nur auf der Plastewiese hinter dem Stadion. Klar ist Herbst, aber vor zwei Wochen wurde hier noch im Sachsenpokal gegen die Schwarz-Gelben aus der Landeshauptstadt gespielt. Warum also heute nicht? 

Um unserem journalistischen Tatendrang auch Rechnung zu tragen, werden solche Fragen normalerweise dem lokalen Gastwirt gestellt. Wo aber keine Gastwirtschaft, da auch kein Gastwirt. Die dahin gezimmerte Bretterbude sollte vielleicht nur ein schlechter Scherz sein. War aber der volle Ernst der Einheimischen, wie wir später feststellen mussten. Hier wurde  Bier der ortsansässigen Brauerei in reiner und gemixter Natur angeboten. Desweiteren gab es auch Bockwurst und Wiener, Schokoriegel und der Witterung entsprechend: Glühwein. Das Bier war kalt und gezapft, die Bockwurst lecker, aber nicht knackig und der Glühwein samt Schokoriegel sollten ungetestet vor sich hin darben. Es muss erwähnt werden, dass hier in Freiberg ein Novum auf das Autorenkollektiv wartete. So verlangte die Kassenmagd doch tatsächlich 0,50€ Becherpfand. Auf einen Plastebecher, der in tausenden produziert wird und das Symbol der Massenproduktion ist. Stellt sich auch hier wieder eine Frage: Warum? Ist es wirklich der Sinn für das Umweltbewusstsein der Ortsansässigen oder einfach nur Geldschneiderei. Letzteres kann es allerdings nicht sein, verrechnete sich die "Gastronomin" bei der Wechselgeldrückgabe um eben jenen Betrag des Becherpfandes. Trotz intensivster Suche wurde kein Vereinslokal gefunden, was eine gute bis mittelmäßige Bewertung leider nicht zulässt. Zwar schmeckte die Bockwurst wirklich gut, konnte aber weder mit Knackhaftigkeit, noch mit ordentlicher Beilage überzeugen. Labbriger Toast ist leider kein Standard!
Somit gibt es von uns nur 2 von 5 möglichen Bockwürsten!
Kunstrasenplatztristesse

Der Sanitärtrakt wurde von den anwesenden Schreiberlinge direkt zu Beginn unter die Lupe genommen. Dieser befand sich in unmittelbarer Eingangsnähe im Funktionsgebäude. Leider konnte das gewisse Örtchen nicht mit dem langen, gefliesten Gang, der zu diesem führte, mithalten. Mit einem kleinen Fenster ausgestattet musste schon das künstliche Illuminationsgut herhalten, um sich hier einen Einblick zu verschaffen. Doch kaum die Tür aufgestoßen, konnte ein deutlicher Urinmief wahrgenommen werden. Zwar konnten die Toiletten mit einer stattlichen Anzahl daher kommen, enttäuschten aber auf ganzer Linie in puncto Sauberkeit und Hygiene. Und da wir schon bei den Enttäuschungen der Edelstahllatrinen sind. Die Hände konnte man sich nach der Reinigung auch nur mithilfe eines defekten und verstaubten Airwolfes trocknen. Wie der geneigte Leser sicherlich schon weiß, stehen Handtrocknungsbläser nicht sehr hoch bei uns im Kurs. 
All diesen Tatsachen ist es geschuldet, dass wir hier wieder nur 2 von 5 möglichen Klobürsten vergeben können.
Die Bewertung der Tribünen fällt wie so oft auch in diesem Fall recht schwer. Das große Stadion könnte für 5 Tribünen gut sein. Da aber, warum auch immer, auf dem Kunstgeläuf gespielt wurde, muss es hier Abzüge geben. Flutlicht war vorhanden und im Ernstfall einsatzbereit. Die Anreise kann hier sicherlich nicht als Bewertungsmaßstab herhalten, ist doch eine Anfahrt mit dem öffentlichen Personennah- und Fernverkehr zwar möglich, aber mitnichten ratsam. Für Lauffaule, die wie das Autorenkollektiv mit dem Personenkraftwagen anreisen wollen, gibt es genug Abstellmöglichkeiten in unmittelbarer Eingangsnähe. Die Tribüne, welche auf halber Länge überdacht war, hätte den 180 anwesenden zahlenden Zuschauern Schutz vor eintretender Nässe von oben geboten. Da es aber trocken blieb, wurde die Überdachung von uns nicht in Anspruch genommen. 
Die Betontribüne konnte mit etwa fünf Stufen aufwarten, von denen allerdings nur die oberste von den Anwesenden genutzt wurde, um einen möglichst barrierefreien Blick auf das Spielfeld zu ergattern. Die Autoren, sowie der kleine "Ultramob" standen lieber am Spielfeldrand an der Begrenzung rum und ließen sich den kalten Wind um die Ohren wehen. Zum 5-köpfigen Stimmungshaufen sei erwähnt, dass die gesungenen Lieder abwechslungsreich, aber nicht ausdauernd waren. Trotzdem mal was Neues. 
Dem hohen Eintrittspreis und der Ermangelung von frischem Grün geschuldet, kann es hier nur durchschnittliche  3,5 von 5 Tribünen geben.
Zum Spiel wollen wir hier auch noch einige Worte verlieren. Besuchten wir doch mit diesem Spiel ein kleines Spektakulum im grauen Stadtfussball des Ottonormalhaferers. Landesligafussball wird ja eher selten gesehen und so erwartete man sich einiges von den Akteuren. Und wir sollten nicht enttäuscht werden. Heute standen sich hier der Tabellenzehnte und der Tabellendreizehnte der "Wernesgrüner Sachsenliga" gegenüber. Der ein oder andere schöne Spielzug und auch diverse individuelle Schmankerl konnten erspäht werden.
Da fehlen nur noch die Einlaufkiddis

Zu Beginn des Spieles waren die Hausherren deutlich feldüberlegen und kamen ein ums andere Mal vor des Gegners Tor. Folgerichtig konnten sie auch in der 25. Minute das 1:0 erzielen. In den nächsten Minuten gaben die Platzhirsche allerdings das Heft aus der Hand und so kam, was kommen musste. Die Gäste aus Glauchau erzielten in der 30. Minute das 1:1. Davon waren die Schwarz-Gelben Bergstadtsportler überrumpelt und somit fand bis zum Halbzeitpfiff kein geordneter Angriff zum Tor der Gäste statt. Zwar gab es einige sehenswerte Spielzüge, die endeten allerdings alle an der Strafraumkante. Nach dem Pausentee ergab sich auf dem Feld ein ähnliches Bild. Freiberg am Drücker, allerdings kam dabei nichts Zählbares bei rum. So konnten die Gastgeber nicht mehr als zusehen, als die Gäste in der 65. Minute zum 2:1 durch einen Konter einnetzten. Die lokalen Fussballhelden konnten dem nichts mehr entgegensetzen und ergaben sich fast ausnahmslos dem Gegner. Der 1:3 Endstand fiel in der 85. Minute. Somit war auch für die Autoren der Drops gelutscht und man begab sich in die rollende Sauna, um den rund einstündigen Heimweg anzutreten.
Am Ende bleibt die Erkenntnis, dass auch die höherklassige Sachsenliga vor dem Prädikat Hafer nicht sicher ist.

Anwesende und Autoren: Richard Gläsel & Marcus Wiltzsch

   

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