Lange Zeit hat es gedauert, bis sich die Autoren wieder zu einem kleinen Bericht aufraffen konnten. Das soll sich mit dem Beitrag an dieser Stelle ändern. Zu gern hätten wir letzte Woche einen geharnischten Protestblog aufgrund des abgesagten Spieles des ortsansässigen Zweitligavereins gegen den ehemaligen Bundesliga-Dino geschrieben, aber anderweitige zeitliche Verpflichtungen ließen dieses Vorhaben scheitern.
Doch nun flux zum oben erwähntem Spiel.
Leider ist der Balkon nicht zu betreten |
Warum sollte man sich so ein belangloses Testspiel gegen Peru antun, wenn vor der Haustür eine Menge anderer spannender Spiele auf einen warten?
Genau: es gibt keinen Grund!
Echte Honzabrühe! |
Oft genug ist man an diesem Platz, zwischen Fährgarten und Sachsenplatz, vorbeigekommen, und viel zu oft hat man diesen Platz mit Nicht-Beachtung gestraft. Da an diesem schönen, spätsommerlichen Septembersonntag Zeit und Geld vorhanden waren, wurde in den Untiefen des welweiten Netzes gesucht und schnell konnte dieses Spiel erspäht werden. Fix über das Smartphone verabredet und schon war man nach einem kleinen Mittagsschläfchen vor Ort. Die heutige Anreise gestaltete sich dank Zwulf recht einfach. Schnell vor der ehemaligen Schankwirtschaft abgeparkt und die wenigen Stufen zum Elbufer hinabgestiegen, stand man auch schon vor der Sportanlage.
Diese besteht aus einem sehr schönen und gepflegtem Naturrasen, einer halben Naturtribüne, Flutlicht und Zaun. Mehr nicht. Und mehr braucht es für einen zünftigen Fussballnachmittag eigentlich auch nicht.
Die vorhin schon angesprochene ehemalige Gaststätte wird aktuell saniert, was ein Beobachten des Spieles von dem Balkon leider unmöglich macht. Wenn dieser Umstand abgeschafft wird, gibt es sicherlich eine mehr als gute Bewertung dieses Einodes der Dresdner Fussballlandschaft.
Dafür ist der Senf gut! |
Da der mitreisende Stammleser bei seinem vormittäglichen Besuch im Honzaland an den Ausflug gedacht hatte, gab es das erste Bier auf seine Kosten. Ein leckeres Radegaster befeuchtete die arg trocken gelegten Kehlen der beiden Anwesenden. Die weitere Futtersuche gestaltete sich recht einfach, womit wir auch schon bei der zweiten Kategorie sind: Die Bockwürste!
Post hat geflaggt! |
Nicht zuletzt aufgrund dieses Umstandes kann es hier nur 1,5 von 5 Bockwürsten geben.
Dann konnte sich dem Spiel wieder hingegeben werden. Die Heim11 befand sich vor dem Spieltag auf dem vorletzten Tabellenplatz. Setzte es im ersten Saisonspiel doch eine heftige 1:9 Heimniederlage gegen den Chemnitzer FC. Die Gästinnen traten als Tabellenvierter an, nachdem im ersten Spiel der TSV Spitzkunnersdorf mit 7:1 geschlagen werden konnte. Tore waren heute also fast schon garantiert. Das diese in dieser Konstellation fallen würden, konnte keiner erahnen. Der Autor war noch mit dem Posten der Paarung auf Facebook beschäftigt, da klingelte es bereit zweimal. Die Hausherrinen kamen in der ersten Minute zum 1:0 und in der Minute danach konnten die Postlerinnen ausgleichen. Daraufhin entwickelte sich ein munteres Spiel, welches durchaus zu gefallen wusste. Technische Feinheiten konnten bei der ein oder anderen Dame erkannt werden und auch der Spielaufbau gestaltete sich durchaus ansehnlich. Anfangs konnte ein deutlicher Klassenunterschied festgestellt werden. Die in weiß spielenden Gästinnen konnten sich deutlich überlegenen Ballbesitz und ein großes Chancenplus erarbeiten. Bis zur Pause stand es dann 1:3. Äußerst ansehnlich war der letzte Treffer, entstanden durch eine direkt verwandelte Ecke von Laura Bachmann.
Nach der Pause konnten die Frauen aus Johannstadt das Spiel fast komplett drehen und zwischenzeitlich stand es 3:3. Die Postlerinnen konnten dann allerdings das Zepter wieder in ihre Hände nehmen und gewannen schlussendlich mit 5:3.
Nur mit den echten New Balance |
Die verzehrten Flüssigkeiten mussten nach dem Schlusspfiff dann auch wieder den Körper verlassen. Dazu mussten erstmal die Schankwirte befragt werden, wo sich denn die gekachelten Nebenräume befinden. Nach kurzer Auskunft wurde das stille Örtchen auch recht schnell gefunden. Das ließ leider arg zu wünschen übrig. Ein Pissoir, eine Kabine. Mehr gab es nicht. Ob es Absicht ist, dass sich anscheinend sämtliche Putzutensilien in der Herrentoilette befinden, möchte ich hier unkommentiert lassen. Sauber waren die keramischen Nebenräume allemal, doch leider gab es weder Möglichkeiten zur Abtrocknung, noch gab es angemessenes Klopapier (Stalins Rache lässt grüßen). Hier kann es nur eine unterdurchschnittliche Bewertung der Klobürstenwertung geben: 1,5 von 5 Klobürsten. Immerhin hat es nicht unangenehm gerochen.
Am Ende bleibt ein netter Ausflug in die Niederungen des Frauenfussballs und ein neuer Platz in der sächsischen Landeshauptstadt.
Anwesender und Autor: Marcus Wiltzsch
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