Sonntag, 23. März 2014

SG Weixdorf II. - SpVgg Dresden Löbtau 1893

23. März 2014

Wieder ist es ein Sonntag, an dem es das Autorenkollektiv an den Rand eines Fussballplatzes trieb, um dem Treiben auf eben jenem zuzuschauen. Nach einem sehr spontanen Entschluss zum Lieblingssonntagnachmittagszeitvertreib wurde der Forstsportplatz zu Weixdorf mit Ulf angetreten. Die eine Hälfte der Schreiberlinge kam aus der Heimat, die andere Hälfte aus dem Bett. Die Anfahrt gestaltete sich dank vorheriger Spielbesuche recht einfach. Das eng gestrickte Zeitfenster gab uns jedoch nur die Möglichkeit am hiesigen P+R Parkplatz zu halten und einen kurzen, knackigen Fußmarsch in Kauf zu nehmen. Die Parkmöglichkeiten vor Ort sind jedoch ausreichend vorhanden. Die Öffis fahren auch bis zu eben erwähntem Parkplatz und laden so zu einem entspannten Nachmittag ein.
Forstidyll in Weixdorf
Der für Stadtoberliga übliche Eintritt von 2 €uro wurde beim freundlichen Kassierer/Ordner entrichtet, und nach zehn gespielten Minuten waren wir auf dem Feld des Geschehens. Zu allererst ging es an die Tränke. Diese sollte mit gegrillten Köstlichkeiten aufwarten. Bratwurst, Steak, Kamenzer und Bocki wurden offeriert. Die Preise gestalteten sich zumindest für die ortsansässigen Begebenheiten als marktüblich. In der anhägenden Gaststätte wurde auch das Tagesangebot auf einer guten alten Schiefertafel beworben: Kartoffelsuppe mit Würstchen. Die Getränkeauswahl lies ebenfalls kaum Wünsche offen, und der nicht autofahrende Teil der Redaktion hat ein neues Hopfengetränk für sich entdeckt. Das Goldene Pils der Sächsisch/ Böhmischen Braukunst wusste den Gaumen besonders zu schmeicheln. Allerdings sollte hier nicht unerwähnt bleiben, dass 1,80 €uro für eine 0,5l Flasche deutlich über dem uns bekannten Durchschnitt liegt. Alles in allem kann man hier gut und gerne 4 von 5 Bockwürsten verteilen.
Kommen wir ohne weitere Umschweife auch schon zur Tribünenwertung. Der Forstsportplatz liegt, wie der Name schon sagt, im Forst. Idyllisch am Waldesrand gelegen, gibt es den Kunstrasenplatz, den Naturrasen und diverse andere kleine wiesenähnliche Haine. Heute wurde leider auf Kunstrasen gespielt, was dem Spielfluss bei anhaltendem Nieselregen nicht gut tat. Das Funktionsgebäude war 2001 erneuert wurden und macht einen guten Eindruck. Wie man von Ortsansässigen erfahren konnte, wird im Untergeschoss Judo praktiziert. Hier wird also Lokalität noch groß geschrieben und man erkennt, dass der Verein alt eingesessen und im Ort präsent ist. Die Gaststätte und der überdachte Grill konnten ebenfalls überzeugen. Sitzmöglichkeiten waren im "Unterrang" ausreichend vorhanden, wurden aber vom Gros der zahlreich Anwesenden nicht genutzt. Die meisten der geschätzten 120 Zuschauer machten es sich auf der Terrasse gemütlich und sahen das Spiel. Deutlich konnte man mit zunehmender Spieldauer bemerken, dass der Alkoholpegel doch proportional zur Spielminute ist. Fragwürdige Schiedsrichterentscheidungen wurden, mal mehr, mal weniger qualifiziert und kompetent kommentiert. Stimmung war also vorhanden, was aufgrund der angespannten Situation der Hausherren nicht verwunderlich ist. 3,5 von 5 Tribünen. Einen besonderen Leckerbissen für Freunde der Zoologie gibt es in unmittelbarer Nachbarschaft. Das Tierkundemuseum ist nur ca. 5 Autominuten entfernt.
Das Fazit der Klobürstenwertung fällt kurz aus. Zahlreich, sauber und nicht stinkig. 4/5 Klobürsten. Abzüge gibt es aufgrund des übervollen Mülleimers. Das ist bei diesem Zuschauerandrang nicht verwunderlich, sollte für 5 Klobürsten allerdings zur Selbstverständlichkeit gehören.
Zum Spiel: Löbtau kam als Tabellenvierter an den Rand der Landeshauptstadt und konnte der Favoritenrolle sogleich gerecht werden. Weixdorf II. hatte nach 16 Spieltagen erst 6 Zähler auf der Habenseite des Punktekontos und ist somit fast abgeschlagen Tabellenvorletzter, einen Punkt vor dem Schlusslicht. Die meisten Spielanteile hatten die Gäste aus dem Dresdner Westen und konnten nach einer Viertel Stunde zum 1:0 einnetzen. Die Heimmannschaft war zwar bemüht, etwas Zählbares kam dabei aber nicht herum. Die Chancenlosigkeit der Weixdorfer machte sich im Spielfluss bemerkbar und so wurde das Spiel von Minute zu Minute ruppiger. Die erste Gelbe Karte der Partie ging somit auch zurecht an einen Einheimischen. Nach einem Zauberpass konnten die Löbtauer auf 2:0 mit einem schön anzusehenden Tor erhöhen. Alles in allem ein grundsolider Auftritt des Favoriten. Ein kleiner Ausraster des Weixdorfer 7ers durfte natürlich auch nicht Fehlen. Auf eine fehlerhafte Einwurfentscheidung des Linienrichters giftete ihn dieser mit den Worten "wo kommst du denn her?" an.

Am Ende bleibt ein vergnüglicher Sonntagnachmittag in der Provinz mit einer Menge Spaß und hochtrabenden Gesprächen über die Führungsriege des Weltfussballverbandes.

Anwesende und Autoren: Richard Gläsel & Marcus Wiltzsch



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